Der Flughafenbetreiber Fraport hat im ersten Halbjahr ein Passagierplus von drei Prozent in Frankfurt registriert. Das ist weniger als Vorjahr.
Von Karl Schlieker
Redakteur Politik / Wirtschaft
Mehr Flüge: In Frankfurt ist die Zahl der Flugbewegungen im ersten Halbjahr um 2,1 Prozent auf 252 000 gestiegen.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wächst nicht mehr so schnell wie im Spitzenjahr 2018, sieht sich aber trotzdem auf einem stabilen Kurs. „In einem insgesamt schwierigen Umfeld haben wir uns im ersten Halbjahr 2019 ordentlich geschlagen“, berichtete Vorstandschef Stefan Schulte am Mittwoch in Frankfurt. „Insbesondere freut mich, dass wir die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen reduzieren konnten.“ Dennoch werde Fraport weiter die Prozesse optimieren.
Trotz schwachem Juli hält Vorstand an Prognose fest
Am Flughafen Frankfurt stieg die Zahl der Passagiere im ersten Halbjahr um 3,0 Prozent auf über 33,6 Millionen Fluggäste. Im Ferienmonat Juli schwächte sich das Wachstum nach ersten Zahlen allerdings auf 0,8 Prozent ab. Im ersten Halbjahr 2018 betrug das Plus noch 9,1 Prozent. Der Vorstand hält an der Jahresprognose fest, dass in Frankfurt 2019 zwischen zwei und drei Prozent mehr Fluggäste gezählt werden.
Während der Inlandsverkehr sich im ersten Halbjahr 2019 um 0,3 Prozent reduzierte, legte der Europaverkehr mit einem Plus von 3,2 Prozent leicht überdurchschnittlich zu. Der Interkontinentalverkehr wuchs mit 3,7 Prozent am dynamischsten. Eine wachsende Nachfrage nach Urlaubsreisen nach Ägypten und Tunesien sorgte für hohe Zuwächse. Angebotsreduzierungen auf den Strecken nach Japan und eine geringere Nachfrage nach China-Flügen schwächten das Wachstum im Fernostverkehr auf 2,5 Prozent ab.
LUFTHANSA MIT NEUEN ZIELEN
Die Lufthansa-Gruppe baut mit ihrer Tochter Eurowings das touristische Angebot auf der Langstrecke an den Drehkreuzen in München und Frankfurt aus. Besonders die bayerische Hauptstadt wird vom Sommerflugplan an mit dem Ausbau zum Asien-Hub und neuen US-Zielen gestärkt.
Vom Drehkreuz Frankfurt geht es vom 29. April 2020 an erstmals direkt nach Phoenix/Arizona und Anchorage/Alaska. Die bereits ab dem Winterflugplan 2019/2020 angebotenen Ziele Windhoek und Las Vegas werden nach Fraport-Angaben im Sommer 2020 fortgeführt.
Der Cargo-Verkehr folgte im ersten Halbjahr der Konjunkturabkühlung und ging um 2,6 Prozent auf 1,05 Millionen Tonnen zurück. Unter dem Strich nahmen die Flugbewegungen in Frankfurt um 2,1 Prozent auf 252 000 zu. „Damit wurde der Höchstwert aus dem ersten Halbjahr um rund 5300 Flugbewegungen übertroffen.
Die Konzern-Flughäfen im Ausland zeigten mit Ausnahme Bulgariens ebenfalls ein Plus. Der Konzernumsatz kletterte ohne die Erlöse im Zusammenhang mit Ausbauinvestitionen um 5,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Umsatztreiber war das Verkehrswachstum im Frankfurt, welches höhere Erlöse aus Bodenverkehrsdienstleistungen, Flughafen- und Infrastrukturentgelte, aus dem florierenden Einzelhandels- und Parkierungsgeschäft sowie aus der steigenden Nachfrage nach Sicherheitsdienstleistungen brachte. International trugen vor allem die Konzerngesellschaften Lima und Fraport USA sowie Fraport Griechenland zum Wachstum bei.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg in den ersten sechs Monaten aufgrund höherer Abschreibungen um 3,8 Prozent auf 279 Millionen Euro. Fraport beschäftigte zur Jahresmitte im Konzern 22 389 Mitarbeiter.
Nach Abschluss des ersten Halbjahres hält der Fraport-Vorstand an seinen Jahresprognosen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage fest. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern würde demnach in einer Bandbreite zwischen 685 und 725 Millionen Euro liegen.
Der Verband der Fluggesellschaften, IATA, geht für das Gesamtjahr von einem weltweiten Wachstum der Passagierkilometer von fünf Prozent aus. Europa liegt mit einem erwarteten Plus von 4,9 Prozent leicht unter dem Schnitt. Für die weltweite Frachtentwicklung rechnet der Branchenverband IATA mit einer Stagnation.