Roboter können auch in kleinen Unternehmen Probleme lösen. Unterstützung beim Thema Künstliche Intelligenz gibt das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum in Darmstadt.
Nachholbedarf in Sachen KI: Damit Deutschland eine führende Position in der Weltwirtschaft behält, sollten Mittelständler vermehrt KI-Anwendungen nutzen, sagen Studien.
(Foto: dpa)
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DARMSTADT - (ain/red). Die digitale Transformation ist in den Unternehmen in Südhessen angekommen. Anwendungen für Künstliche Intelligenz (KI) setzen aber bislang nur wenige ein – und mit der Entwicklung von KI-Lösungen sind bislang nur einzelne befasst. Um den Anschluss an die Vorreiter in den USA nicht zur verlieren, müssen sich die Firmen in Deutschland und Südhessen anstrengen, sagt etwa Peter Buxmann, Professor für Wirtschaftsinformatik, Software & Digital Business an der TU Darmstadt. Denn auch in Europa wächst der Markt, der Branchenverband Bitkom erwartet hier eine Verdreifachung bis auf 10 Milliarden Euro im Jahr 2022.
Südhessische Unternehmen können beim Thema KI künftig Unterstützung beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum in Darmstadt erhalten, das sein kostenfreies Angebot um dieses Thema erweitert. Gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützen künftig sechs KI-Trainer mittelständische Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet und Hessen. Diese zeigen kleinen und mittleren Unternehmen die Einsatzmöglichkeiten für KI auf, vermitteln Wissen und unterstützen vor Ort im Betrieb.
Dabei liege der Fokus auf dem Einsatz von KI in der Produktion, beispielsweise zur Verbesserung der Produktqualität, zur Unterstützung der Instandhaltung sowie in den Bereichen digitale Assistenz und smarter Energienutzung. Bei allen Aktivitäten werde IT-Sicherheit berücksichtigt, heißt es vom Kompetenzzentrum. „Dabei ist es uns wichtig, zu zeigen, dass KI mehr ist als sprechende Roboter“, sagt Professor Joachim Metternich, Sprecher des Kompetenzzentrums und Leiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen der TU.
Die Etablierung von KI-Trainern ist Teil der KI-Strategie der Bundesregierung. Bundesweit sollen mindestens 20 KI-Trainer jährlich 1000 Unternehmenskontakte herstellen, um den Wissenstransfer aus der Forschung in die Praxis zu fördern. Eine Erhebung von Mittelstand-Digital sieht die Implementierung von KI-Lösungen als wesentlichen Faktor, um die international gute Wettbewerbsposition der deutschen Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Dazu sei der Transfer von KI-Lösungen in den Mittelstand unabdingbar, heißt es in der Studie. Eine vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte Untersuchung schätzt die zusätzliche Bruttowertschöpfung durch den Einsatz der Technologie für 2019 bis 2023 auf rund 32 Milliarden Euro – ein Drittel des für den Zeitraum prognostizierten Gesamtwachstums.
Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk. Sieben Partner aus Wissenschaft und Praxis bündeln ihr Digitalisierungs-Know-how im Kompetenzzentrum. Vertreten sind vier Institute der Technischen Universität Darmstadt, zwei Fraunhofer-Institute sowie die Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein Main Neckar.