Der Düsseldorfer Konzern geht offenbar noch einmal ins Rennen und will die Salonsparte von Coty übernehmen. Auch Unilever soll Interesse haben.
Von Anja Ingelmann
Reporterin Wirtschaft Südhessen
Kommen Schwarzkopf und Wella doch noch zusammen? Henkel geht offenbar ein weiteres Mal ins Rennen. Archivfoto: dpa
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DARMSTADT - Bis zum Sommer wollte Coty einen Käufer für die Salonsparte mit Marken wie Wella, Clairol und OPI präsentieren. Die ersten Interessenten sind schon im Gespräch: Henkel und Unilever wollen offenbar ein Gebot abgeben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Coty wolle ab Dezember nach einem Käufer Ausschau halten. Neben den beiden Konsumgüterriesen könnten Finanzinvestoren wie Advent, Blackstone, KKR, CVC und Cinven interessiert sein, ebenso Colgate-Palmolive, heißt es. Das Paket soll bis zu 7 Milliarden Dollar wert sein. Die möglichen Interessenten lehnten eine Stellungnahme entweder aber oder waren nicht zu erreichen, so Reuters.
Henkel ginge damit zum dritten Mal ins Rennen, 2003 hatte man gegen Procter & Gamble das Nachsehen und 2015 gegen den Parfümspezialisten Coty. Mit der Marke Schwarzkopf rangiert Henkel im Friseurgeschäft hinter L'Oréal und Wella auf Platz drei. Mit einem Kauf kämen Schwarzkopf und Wella unter ein Dach. Unilever hat für Haarpflege etwa Dove im Programm.
Coty gehört zur JAB Holding der Milliardärsfamilie Reimann und übernahm Wella 2015 als Teil eines großen Markenpakets von P&G. Insgesamt 12 Milliarden Euro legte Coty dafür hin, doch die Integration des Salongeschäfts machte bis zum Schluss Probleme. Doch auch bei Henkel läuft es nicht rund, Chef Hans Van Bylen muss seinen Hut nehmen und die erfolgsverwöhnten Geschäfte mit Kosmetik und Klebstoffen verzeichneten zuletzt Rückgänge. Für Klebstoffe ist die Autoindustrie wichtiger Abnehmer, hier macht sich der Abschwung bemerkbar.
In Darmstadt beschäftigt Coty derzeit rund 1000 Mitarbeiter plus 500 Außendienstler.