Das Darmstädter Unternehmen Merck ehrt TU-Professorin Ulrike Kramm mit dem Forscherpreis „Curious Mind“. Sie hat Katalysatoren für Brennstoffzellen entwickelt.
Den Nachwuchspreis Curious Mind erhielt Ulrike Kramm.
(Fotos: Lêmrich/Mario Wezel für Manager Magazin)
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DARMSTADT/BERLIN - (red). Der Forscherpreis „Curious Mind“, den Merck mit dem Manager Magazin verleiht, geht in diesem Jahr nach Darmstadt. Die Materialwissenschaftlerin und TU-Professorin Ulrike Kramm (40) erhielt die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung für ihre Arbeiten in der Kategorie „Mobilität und Energie“, teilte das Unternehmen mit. Die Computerwissenschaftlerin Xiaoying Zhuang (36) darf sich ebenfalls über 7500 Euro freuen, sie befasst sich mit „Materialien und Wirkstoffen“. Die Preise wurden bei der „Hall of Fame der deutschen Forschung“ in Berlin verliehen. In diese wurde Karsten Danzmann (64) berufen, Direktor am Albert-Einstein-Institut der Max-Planck-Gesellschaft für Gravitationsphysik in Hannover.
„Heute Abend ehren wir Spitzenforschung aus Deutschland, die uns künftig ermöglicht, viel effizienter mit unseren knappen natürlichen Ressourcen umzugehen. Wir brauchen neue Technologien, um die ökologischen Herausforderungen anzupacken“, sagte Merck-Chef Stefan Oschmann.
Ulrike Kramm ist seit 2015 Inhaberin einer Brückenprofessur zwischen Chemie und Materialwissenschaften an der TU Darmstadt. Sie erforscht und entwickelt edelmetallfreie Katalysatoren für Niedrigtemperatur-Brennstoffzellen, wie sie etwa für Auto-Antriebe verwendet werden. Im Vergleich zu bisher dominierenden Platinkatalysatoren entwickelt sie wesentlich kostengünstigere Katalysatoren aus Eisen-Stickstoff-Kohlenstoff-Molekülen. Diese sind auch in Beschaffung und Verarbeitung umweltfreundlicher als bisherige Katalysatoren.
Damit Brennstoffzellen rentabler sind
Würden ihre Produkte Serienreife erreichen, dann würden Brennstoffzellen als Kfz-Antriebe sehr viel rentabler sein als heute, heißt es von Merck. Für ihre Forschungen hat Kramm bereits 2018 den Preis der Adolf-Messer-Stiftung erhalten.
Computerwissenschaftlerin Xiaoying Zhuang entwickelt an der Leibniz-Universität Hannover digitale Simulationsmodelle für Nano-Energiewandler. Diese winzigen Geräte, die vor allem in der Medizintechnik eingesetzt werden sollen, entnehmen die Energie ihrer Umgebung (Bewegungsenergie des Herzmuskels), um den Blutdruck und die Körpertemperatur zu überwachen. Zhuang arbeitet interdisziplinär zwischen Maschinenbau und Materialwissenschaften.
Karsten Danzmann war maßgeblich am Nachweis von Gravitationswellen beteiligt, für den 2017 der Physik-Nobelpreis verliehen wurde. Er hat seit den 90er Jahren die Messtechnik der Laser-Interferometrie entwickelt, mit denen die von Albert Einstein nur prophezeiten Wellen detektiert wurden. Danzmann und sein Institut betreiben ein kleineres Laser-Interferometer in der Nähe von Hannover, sie sind an allen Großexperimenten der globalen Gravitationsforschergemeinde beteiligt. Mit der„Hall of Fame“ würdigt das Manager Magazin Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung, die einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Forschung in Deutschland leisten. Der Curious-Mind-Forscherpreis wurde erstmals 2018 vergeben und prämiert die Arbeit „neugieriger Köpfe“, junger deutscher Forscher im Alter von bis zu 40 Jahren, deren Arbeit sich durch Originalität und Exzellenz auszeichnet.