Wetzlar wächst und wächst ...

wächst und wächst und wächst: Zum Jahreswechsel lag die Einwohnerzahl bei 53 672. Das waren abermals 471 Menschen mehr als im Vorjahr. Damit nähert sich die...

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Wetzlar. wächst und wächst und wächst: Zum Jahreswechsel lag die Einwohnerzahl bei 53 672. Das waren abermals 471 Menschen mehr als im Vorjahr. Damit nähert sich die zwölftgröß;te Stadt Hessens ihrer Rekordbevölkerungszahl von 54 000 zu Bundeswehrzeiten.

Profitiert hat Wetzlar von der Landflucht und dem allgemeinen Trend zum Leben in der Stadt, dort wo Ärzte, Handel und Kultur gleich um die Ecke sind. Ursachen für das Wachstum, das im städtischen Melderegister festgehalten ist, sind ebenfalls in neuen Baugebieten – zuletzt unter anderem in Hermannstein und Nauborn – und im Zuzug von Flüchtlingen zu sehen. Der Anteil der Ausländer nahm im vergangenen Jahr deutlich um 568 auf 8717 zu, die Zahl der Bürger mit deutscher Staatsangehörigkeit ging dagegen um 97 zurück.

Stadt wird sich im Mietwohnungsbau stärker engagieren und Bedarf an Kita-Plätzen im Auge haben müssen

Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) bezeichnete die Wachstumsraten als "verkraftbar und gesund" für die Stadt – anders als beim vor allem durch die Zunahme an Studierenden getriebenen, zuletzt fast explosionsartigen Wachstum in der Nachbarstadt Gieß;en. Es handele sich in Wetzlar um eine "schöne und gesunde Entwicklung, die die Dynamik und Attraktivität" der Stadt unterstreiche. Die Stadt selbst profitiert von den steigenden Einwohnerzahlen vor allem beim Einkommenssteueranteil. Natürlich müsse darauf geachtet werden, dass die Infrastruktur Schritt halte und hier insbesondere die Ausstattung mit Kita-Plätzen, sagte der OB. Einen höheren Bedarf bei den Kitas könne aber auch die von der Landesregierung angekündigte teilweise Gebührenbefreiung ab 1. August auslösen. Das müsse genau beobachtet werden.

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Nicht nur bei der Ausweisung neuer Baugebiete, sondern auch im Mietwohnungsbau müsse sich die Stadt wieder stärker engagieren, sagte Wagner. Ein Anfang seien 100 neue Wohneinheiten auf einer Prioritätenliste, die die Stadt zusammen mit der Wetzlarer Wohnungsgesellschaft (WWG) erstellt hat, darauf ein Hochhaus an der Volpertshäuser Straß;e nach Vorbild des Y-Hochhauses. Die WWG hat sich den Bau von 300 bis 400 neuen Wohnungen bis zum Jahr 2030 zum Ziel gesetzt.

Sehr unterschiedlich haben sich die Einwohnerzahlen in den neun Wetzlarer Stadtteilen entwickelt. Während Dutenhofen (minus 15), Münchholzhausen (minus 14) und Naunheim (minus acht) leichte Verluste machten, wuchs Hermannstein – vor allem durch das Baugebiet "Rotenberg I" – um 104 Einwohner, Garbenheim legte um 49 Bürger zu, Nauborn verbuchte ein Plus von 44. Hermannstein löste damit endgültig Nauborn als größ;ten Wetzlarer Stadtteil ab. Sogar 272 Menschen mehr als im Jahr davor lebten zum Jahreswechsel in der Kernstadt. Leichtes Wachstum gab es auch in den Stadtteilen Blasbach (plus elf) und Steindorf (plus 28).

Wagner geht davon aus, dass die positive Entwicklung in naher Zukunft anhalten wird. Dazu beitragen würden unter anderem die neuen Baugebiete "Rotenberg II" in Hermanstein mit 23 Bauplätzen und die 100 Grundstücke in der Münchholzhäuser "Schattenlänge".

Addiert man die gemeldeten Haupt- und Nebenwohnsitze, kommt Wetzlar auf eine Gesamteinwohnerzahl von 55 170. Die Nebenwohnsitze gingen zuletzt geringfügig um 21 auf 1498 zurück.