Vom Tiefbau bis zum grünen Dach in Lauterbach

Ilse Bauermeister-Krauss, Stefan Krauss, André Ruhl und Timo Schmidt (von links) sind das Team vom „Krauss – Garten- und Landschaftsbau. Foto: Krauss
© Krauss

Wer in der Region unterwegs ist, hat sicher schon einmal die Autos von „Krauss – Garten- und Landschaftsbau“ gesehen, denn die Mitarbeiter sind gefühlt ständig auf Achse.

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LAUTERBACH. Wer in der Region unterwegs ist, hat sicher schon einmal die Autos von „Krauss – Garten- und Landschaftsbau“ gesehen, denn die Mitarbeiter sind gefühlt ständig auf Achse. Der Mühlweg, in dem die Firma auf einem etwa 4000 Quadratmeter großen Areal zu finden ist, liegt dagegen – in der Nähe des Lauterbacher Bahnhofs – etwas abgelegen für den Straßenverkehr. Nichtsdestotrotz haben sich die Garten-Experten etabliert und feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen.

„Wir haben 1990 in der Stadt angefangen und zogen dann 1994 hierher auf unser eigenes Grundstück, da wir mehr Platz benötigten“, erklären Stefan Krauss und seine Frau Ilse Bauermeister-Krauss, die Hand in Hand im Familienbetrieb arbeiten. Bei der Gestaltung ihrer Firma haben sie sehr viel Wert auf Holzbauweise und eine Dachbegrünung gelegt, „die funktioniert wie eine Klimaanlage“. Da sie selbst mit Holz arbeiten und auch Dachbegrünung in ihrem umfangreichen Programm haben, war es selbstverständlich, auch beim eigenen Betrieb damit voranzugehen – „zumal Dachbegrünung damals im Vogelsberg noch relativ unbekannt war“, wie sich Stefan Krauss erinnert.

Während „Krauss – Garten- und Landschaftsbau“ früher auf vielen Großprojekten auch bundeslandübergreifend tätig war, hat sich Stefan Krauss mittlerweile wieder auf den Schwerpunkt „Privatgärten“ verlegt. „Im öffentlichen Bereich herrscht ein extremer Preiskampf.“ Dieser mache gutes Arbeiten schwierig. „Und wenn ich etwas mache, dann mache ich es auch richtig. Dabei spielt auch die persönliche Ebene eine große Rolle und ist mir sehr wichtig. Ich berate die Kunden sehr gerne, schaue mir an und mache Vorschläge, was ihnen gefallen könnte. Das habe ich so im öffentlichen Raum nicht.“ Auch der Verwaltungsaufwand nähme in diesem Bereich dermaßen zu, dass dieser für kleinere Firmen kaum zu bewältigen sei.

Zwei feste Mitarbeiter beschäftigt Krauss und arbeitet eng mit Baufirmen zusammen, mit denen „ich zum Teil schon freundschaftliche Verhältnisse pflege“, wie er erklärt. Er selbst verfüge zudem auch über ein Netzwerk sowie ein, zwei freie Mitarbeiter, die er gerne bei Aufträgen hinzuziehe.

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Vom Hausgarten und Tiefbauarbeiten über Pflastern und Mauern bis hin zu Treppengestaltung, Holzterrassen und dementsprechende Bepflanzung rundherum – das Angebot bei „Krauss“ geht weit über die regelmäßige Gartenpflege, die sie auch anbieten, hinaus. Seit drei Jahren sind die Fachleute auch im Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner geschult. „Landschaftsgärtner ist ein sehr umfangreicher Beruf, auch wenn viele denken, wir seien ,nur‘ Gärtner“, klärt Stefan Krauss auf.

Seit 20 Jahren im Betrieb arbeitet auch André Ruhl, der daher dieser Tage besonders von seinem Chef geehrt wurde. „Er hat damals mit Bravour die Prüfung bestanden und gehört quasi mit zur Familie“, erklärt Ilse Bauermeister-Krauss. „Er hat sich im Laufe der Jahre so viel angeeignet, dass er autark arbeitet und durch seine Zuverlässigkeit eine sehr große Stütze ist“, lobt Stefan Krauss. „Er liebt seinen Beruf. Und ihm ist nichts zu schwer.“ Zusammen mit Timo Schmidt, dem zweiten Mitarbeiter, könne er auf ein eingespieltes Team setzen.

„Wir haben immer sehr viel zu tun, sodass wir eigentlich keine Werbung machen“, gibt Ilse Bauermeister-Krauss zu. Ihre offene Art und ihre Wertschätzung den Kunden gegenüber spreche sich quasi von selbst rum. Nicht nur wegen Corona haben sie sich daher dagegen entschieden, das 30-jährige Bestehen mit einem Fest zu feiern. „Bei uns gibt es, anders als in anderen Firmen, die Hausmessen oder ähnliches veranstalten, nichts vor Ort zu zeigen. Und in 30 Jahren sind so viele Kunden und Geschäftspartner zusammengekommen – da müssten wir das Oval in Angersbach mieten“, berichtet das Ehepaar. „Daher haben wir uns schon von jeher darauf verlegt, lieber etwas zu spenden, zum Beispiel dem Lauterbacher Tierheim oder dem Zirkus in Pfordt, der gerade wegen Corona keine Einnahmen hat. Wir selbst stellen uns nicht so groß raus.“

Wie hat sich denn der Gartenbau mit den Jahren verändert? „Der Beratungsbedarf wird immer größer“, antwortet Stefan Krauss. Nicht nur, weil es ständig etwas Neues gebe, weswegen er auch viel Wert auf Fortbildungen lege, sondern auch, weil die Vorstellungskraft immer mehr abnehme. „Jeder Mensch ist anders, daher nehme ich mir für jeden Kunden viel Zeit, um ihm Vorschläge zu machen, denn die persönliche Note ist sehr wichtig.“ Gerade jetzt – in Corona-Zeiten – aufgrund der guten Beschäftigungslage auch Anfragen absagen zu müssen, falle ihm daher immer besonders schwer. Doch die Arbeit an sich – die begleite ihn und seine Frau jeden Tag, auch nach Feierabend. Und der Spaß sowie der gegenseitige Respekt im Umgang mit den Kunden sei ihnen auf jeden Fall immer wichtig.