„Wer hätte gedacht, dass ein grüner Wirtschaftsminister das große Problem für das Elektroauto ist?“, sagt Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer zum Nachfrageeinbruch im Interview.
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Herr Professor Dudenhöffer, VW meldet einen Nachfrageeinbruch bei E-Autos von 30 Prozent. Was heißt das für den Markt?
Der VW-Nachfrageeinbruch und die Kürzung der E-Auto-Produktion in Emden verheißen nichts Gutes. Der große Auftragsbestand bei den Elektroautos in der Branche ist „abgearbeitet“. Jetzt rächt sich die Kürzung der Umweltprämie durch Minister Habeck. Wer hätte gedacht, dass ein grüner Wirtschaftsminister das große Problem für das Elektroauto ist? Nächstes Jahr sinkt die Prämie weiter und 2025 ist Ende Gelände. Habeck hat einen sehr großen Fehler gemacht.
Sind die reduzierten staatlichen Förderungen der einzige Grund?
Gerade bei Klein- und Kompaktautos wirkt sich die Prämienkürzung katastrophal aus. In China hat man übrigens die Steuerbefreiung beim Elektroautokauf vor ein paar Tagen fortgesetzt. Dort läuft es, bei uns stockt es. Und nicht vergessen, die Ladesäulenwüste in den Großstädten. Auch da hätte man von der Ampel mehr erwartet.
Aber bremsen nicht vor allem die weiter zu hohen Preise das Interesse?
Wenn ein Fiat 500 Elektro 35.000 Euro kostet und der Verbrenner rund 20.000 Euro, wird es schwer, die Käufer zu überzeugen. Die Preisspanne zwischen Verbrenner und Stromer ist bei den Alltagsautos einfach zu groß. Die Batterien sind zu teuer. Bei einer Mercedes-S-Klasse spielen 8.000 Euro mehr für die Batterie keine Rolle, beim Opel Corsa oder VW Kleinwagen ist das eine nahezu unüberwindbare Hürde.
Der von Tesla angezettelte Preiskrieg hat hierzulande noch kaum Nachahmer gefunden. Bleibt das auf Dauer so?
VW hat im Juni die Rabatte für den ID 3 und ID 4 inklusive Umweltprämie auf 24 beziehungsweise 21 Prozent hochgefahren. Und man hat das Einstiegsmodell beim ID 3 wieder im Programm. Die Autobauer spüren die Preissenkungen von Tesla. Elon Musk bereitet den anderen schon Schmerzen.
Müssen sich die deutschen Verbraucher dennoch nicht veräppelt vorkommen, wenn etwa ein VW ID3 in China ab 23 000 Euro zu haben ist, hierzulande aber ab 40 000?
VW ist in China in einer sehr schwierigen Lage. Wenn sie nicht reagieren, verlieren sie den wichtigsten Markt. Und reagieren heißt, größere Verluste in Kauf zu nehmen. VW kann nicht weltweit bei Elektroautos nur Verluste produzieren. Klar ist das für deutsche Verbraucher sehr ärgerlich, wenn in China Schleuderpreise gemacht werden, aber ohne Schleuderpreise schleudert sich VW in China aus dem Markt.
Sind die Chinesen dabei, den Zukunftsmarkt im Mutterland des Autos aufzumischen, mit technologisch hochwertigen Kompakten, welche die deutschen Anbieter kaum offerieren?
Die Chinesen sind zu Technologieträgern geworden. Viele in Deutschland unterschätzen dramatisch die hohe Batterie- und Software-Kompetenz der Chinesen. Sie haben gut drei Jahre Vorsprung gegenüber uns. Und der Vorsprung wird eher größer statt kleiner. In China fahren Robotaxis in den Großstädten und die Software wird dadurch immer besser, lernt. Hierzulande fabulieren unsere Politiker über Teststrecken und Versuche. Deutschland muss dynamischer werden, sonst verlieren wir unseren Industriestandort. Weder Frau Baerbock, noch Herr Habeck haben das bis heute erkannt.
Wer wird den Angriff aus dem Reich der Mitte am meisten negativ zu spüren bekommen? Wie steht es um Opel, wo man 2028 rein elektrisch unterwegs sein will?
Opel ist mit Stellantis in einer großen Gruppe. Renault steht sehr ungünstig da. Gleiches gilt für die kleinen Japaner wie Honda, Nissan, Mitsubishi & Co. Und im Oberklasse-Markt wird es Jaguar/Landrover nicht ganz leicht haben. Die Schwachen werden zuerst Federn lassen.
Der teure Strom passt zudem nicht zu den politischen Zielen der Verkehrswende. Und er wird ja absehbar nicht günstiger. Wird das neben dem löchrigen Ladenetz zum Flaschenhals?
Teurer Strom wird nicht nur für die Fahrer von Elektroautos ein Problem, sondern erst recht für die Industrie. Wir setzen mit dem dummen Aus für Kernkraftwerke auch unseren Industriestandort aufs Spiel. Die Energiepolitik in Deutschland ist naiv und das ist zukunftsgefährend.
Können geplante neue Programme zur Förderung der Ladeinfrastruktur helfen, zumal ja zu 85 Prozent zu Hause oder am Arbeitsplatz der Akku gefüllt wird?
Der Knackpunkt sind die Großstädte, die vielen Menschen in Etagenwohnungen, die keine Wallbox installieren können. Und genau dort gibt es nichts. Die jetzt vorgeschlagen Programme sind Trostpflaster, die gute Laune verbreiten sollen, aber keine essenzielle Hilfe sind.