
Die Jury des Theodor-Wolff-Journalistenpreises hat 15 Beiträge nominiert. Dazu gehört das Digitalprojekt von Peter-Pascal Portz, in dem er ein sehr relevantes Thema beleuchtet hat.
Mainz. Über das deutsche Gesundheitssystem und die Personalsituation in Krankenhäusern wurde gerade während der Corona-Pandemie viel berichtet. Aber ganz selten so, wie es VRM-Redakteur Peter-Pascal Portz am 24. Februar 2022 getan hat. 16 Stunden am Stück. Als Liveblog mit ganz intensiven Einblicken in das Innenleben und den Alltag der Kreisklinik im südhessischen Groß-Gerau.
Das hat auch die Jury des renommierten Theodor-Wolff-Preises überzeugt. Portz, aktuell Redakteur in der Redaktion Rheinhessen Süd der Allgemeinen Zeitung, gehört zu den drei Nominierten in der Kategorie Digitalprojekt. Dabei setzte er sich gegen zahlreiche Bewerbungen aus ganz Deutschland durch und darf nun zur Preisverleihung nach Berlin fahren. Dort werden am 21. Juni die Preisträger in den verschiedenen Kategorien bekanntgegeben. An der Ausschreibung hatten sich mehr als 400 Journalistinnen und Journalisten beteiligt.
Hier geht es zum nominierten Liveblog:
16 Stunden lang auf der Station
In seinem Digitalprojekt hat Portz 16 Stunden lang auf der Station mit Pflegekräften und Ärzten gesprochen, Eindrücke geschildert, Einblicke in den Krankenhausalltag gegeben, aber auch Hintergründe geliefert und mit Experten geredet, um einen möglichst intensiven Blick auf das Thema Pflegenotstand zu richten.
Dass er zu den Nominierten gehört, hat er per Mailboxnachricht erfahren, weil er nicht an sein Handy gehen konnte. „Ich hatte nicht damit gerechnet”, sagt er. „Wenn man sich die Liste der anderen Nominierten ansieht, sind da Leute dabei, die ich sonst vom Lesen der ZEIT oder Süddeutschen kenne.” Er freue sich aber auch, dass mit der Nominierung der große Aufwand des Liveblogs gewürdigt werde. „Das waren nicht nur 16 Stunden harte Arbeit, sondern auch eine sehr zeitintensive Vorbereitung.”
Der Theodor-Wolff-Preis, der seit 1962 vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) vergeben wird, geht alljährlich an fünf Preisträger in den Kategorien Meinung, Reportage, lokales Stück, Digitalprojekt und Thema des Jahres und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.