Meinung

Kommentar zum Kahlschlag bei Opel: Alibi-Standort

Ralf Heidenreich
Ralf Heidenreich. Foto: VRM
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Stellantis vollzieht bei Opel das, was man einen Kahlschlag nennt. Unter der Führung von Chef Tavares wird Rüsselsheim zum „Alibi-Standort“ geschrumpft, meint Ralf Heidenreich.

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Die Zeit der Relativierungen ist vorbei: Stellantis vollzieht bei Opel das, was man einen Kahlschlag nennt. Natürlich ist es immens wichtig, dass Opel wieder satte Gewinne erzielt. Und ja, der Stammsitz Rüsselsheim kann sich glücklich schätzen, dass er den Zuschlag für die Produktion des Bestsellers Astra bekommen hat. Denn selbstverständlich ist das in einem Großkonzern wie Stellantis mit zig Werken nicht. Doch was den Standort insgesamt betrifft, dürften die Schwarzmaler leider recht behalten. Denn unter der Führung von Stellantis-Chef Tavares wird Rüsselsheim zum „Alibi-Standort“ geschrumpft. So weit, dass nur noch ein Rumpf übrig bleiben wird. Zweifellos sieht sich die Autoindustrie sehr harten Rahmenbedingungen ausgesetzt, die die Opel-Geschäftsführung auch als Grund für den neuerlichen Jobabbau angibt. Rahmenbedingungen, die bei anderen Autokonzernen ebenfalls zu drastischen Stellenkürzungen führen. Aber klar ist auch: Tavares hatte es von Anfang an nur auf die deutsche Marke Opel abgesehen. Und hatte auch von Anfang an vor, den Opel-Sitz massiv zu verkleinern.