"Bobfahren ist ein sehr psychologischer Sport. Was dem Projekt nicht gutgetan hat, war die Geheimniskrämerei im Vorfeld", sagt Peter Hinz über "LP13". Der 55 Jahre alte Rimbacher hat als Jugendlicher das Scheitern der Opel-Bobs erlebt, als er noch nicht Bobfahrer, sondern Rennrodler in Grasellenbach war. Der Architekt, der ein Planungsbüro hat, baut seit 30 Jahren Bobs in Kleinserien für einzelne Athleten "und für mich selbst". Einen Opel-Zweierbob hat er in knapp 500 Arbeitsstunden fast fertig restauriert, bei Senioren-Wettbewerben steuerte er einen aus Opel-Besitz.
Fehlende Praxiserfahrung sei einer der Gründe für das Scheitern des Bobs im Winter 1979/80 gewesen. "So ein Bob braucht vielleicht 100 Testfahren, bis man ihn beherrscht, die hatten die Piloten damals nicht annähernd." Bobfahren sei Ende der siebziger Jahre "null technisch" gewesen, "das war nicht einmal Maschinenbau, das war Hufschmied-Technik." Dann sei Opel mit Rennsporttechnik in den Bob-Bau eingestiegen - "und das war den meisten Piloten drei Nummern zu groß". 400 Verstellmöglichkeiten habe "der erste Bob, der ein Fahrwerk hatte", geboten, von den Stoßdämpfern über das Fahrwerk bis zur Lenkübersetzung. "Das war, wie wenn man von einem Vorkriegsauto oder einem Go-Kart direkt auf einen Formel 1-Wagen umsteigt."
Doch auch wenn die Opel-Bobs viel schneller und schwerer beherrschbar waren, "hätte man das in den Griff bekommen können, wir haben es ja auch geschafft", so Hinz. Offensichtlich wollten manche Beteiligte es aber gar nicht schaffen: "Es gab viele gute Bobs, die aus politischen Gründen in der Garage standen, das kommt heute noch vor."