Beim Landesligisten ist "im Moment der Wurm drin", doch es gibt auch Gründe für Vorfreude bei den Odenwäldern.
DIEBURG. "Kommste am Samstag nach Wersche?", rief Daniel Seibold am Samstagabend in der Dieburger Gutenberghalle einem Fan der heimischen ASV Dieburg im schönsten Wersauer Platt zu. Gründe, die Sporthalle im Brensbacher Ortsteil nächsten Samstag (20 Uhr) zu besuchen, gibt es gleich dreierlei: den Landesliga-Heimkampf des KSV Wersau gegen den RSV Elgershausen, die Einweihung der neuen Ringermatte - und Freibier. Auch ob dieses vielversprechenden Ausblicks ließ sich Seibold, Zweiliga-Ringer des KSV Rimbach und Wersauer Trainer in Personalunion, gute Laune und Zuversicht auch durchs 8:21 in Dieburg und ein bitteres Ergebnis aus einer anderen Halle nicht verderben.
Zunächst zum Wersauer Gastspiel bei der Athletik-Sportvereinigung: Der KSV trat einmal mehr nur zu siebt und damit in der minimal erlaubten Besetzung an. Als in der zweiten Hälfte die Partie schon entschieden war, gab Ahmad Zia Tuchi, den noch ein Bänderriss im Fuß plagt (mit dem er in der Vorwoche allerdings rang und sogar siegte), zudem gegen einen Kontrahenten auf, den er im Normalfall geschlagen hätte. Weil Lars Büchler und Philipp Ramsauer gegen starke Dieburger in den untersten Limits auf die Schultern gingen, war der Weg zur hohen Niederlage vorgezeichnet. Sascha Reimund und Carl Müller hielten zwar sechs Minuten durch, kassierten aber Punktniederlagen. Nur Schwergewicht Tim Krolak und Chris Reimund (im spektakulärsten Kampf des Abends gegen Luka Mai) sorgten mit Schultersiegen für Wersauer Ergebniskosmetik.
"Im Moment ist bei uns leider der Wurm drin", konstatierte Daniel Seibold. Man verzeichne viele "Verletzte und Leute, die keine Lust haben". Bis Weihnachten und damit Saisonende gehe es "nur noch darum, dass wir uns irgendwie durchwurschteln". Gern hätten die Wersauer den siebten und letzten Tabellenplatz auch derart gebeutelt verhindert. Nachdem der SV Fahrenbach II am Samstag aber überraschend den TSV Gailbach II schlug, ist der vorletzte Platz schon drei Zähler entfernt. "Wir rechnen aktuell damit, dass wir als Siebter absteigen müssen", so Seibold.
Dabei plant der Verein im Hintergrund derzeit schon eine vielversprechende Truppe für die Runde 2023 und wird dann deutlich stärker aufgestellt sein. In Michel Hoffmann rückt zudem mal wieder ein Eigengewächs aus der Jugend in den Männerbereich. Danach muss sich der KSV Wersau wieder ein paar Jahre gedulden: "Wir haben zwar 10, 15 Jungs im Alter von acht oder jünger", sagt Seibold. "Zwischen 8 und 14 Jahren ist bei uns aber eine Lücke." Ab dem vollendeten 14. Lebensjahr dürfen Ringer in den Landesklassen bei den Männern eingesetzt werden.
ASV Dieburg - KSV Wersau 21:8
57G: Kovgan - Büchler 4:0 SS (8:0), 130F: K. Bublik - Krolak 0:4 SS (1:6), 61F: Mirbaz - Ramsauer 4:0 SS (12:0), 98G: Bezanidis - Müller 2:0 PS (8:5), 66G: Brjuchovic - o. V. 4:0 KL (0:0), 86F: Görgü - S. Reimund 3:0 PS (14:0), 71F: Eser - Tuchi 4:0 AS (1:0), 75G: Lu. Mai - C. Reimund 0:4 SS (6:14), KR: Veli Erol (ASC Ober-Ramstadt), Zuschauer: 45.