Vier Schultersiege in Folge für die Gäste aus Wersau im Odenwälder Derby der Verbandsliga Süd-West.
STEINBACH. Der KSV Wersau hat das Derby der Ringer-Verbandsliga Süd-West am Samstagabend beim KSV Michelstadt für sich entschieden: Durch ein 16:14 sicherten sich die Gäste ihren ersten Saisonsieg, während die Michelstädter auch nach drei Kampftagen punktlos bleiben.
Dabei hätte die Partie mehr als die knapp 50 Zuschauer verdient gehabt. Die Wersauer waren ohne Trainer Daniel Seibold, der parallel für den KSV Rimbach in der Oberliga rang, nach Steinbach gekommen; der Ex-Vorsitzende Stefan Eller coachte den Brensbacher Ortsteil-Klub. Während er sich mit seinen Athleten am Ende des 66-minütigen Kampfabends über den Sieg freuen durfte, haderte Michelstadts Team-Chef Robert Rebscher mit Fortuna: „Nach diesem Kampf fehlen mir ein bisschen die Worte. Letztendlich hat wieder das Quäntchen Glück gefehlt.“
Der Abend begann ungewohnt mit den Kämpfen bis 86 und 75 Kilogramm, weil diese Begegnungen aus der zweiten Halbzeit vorgezogen worden waren. Michelstadts Ibrahim Mutu setzte gegen Niklas Salemons mit 12:5 technischen Zählern durch. Griffreich und angriffslustig ging in der 75-Kilo-Klasse im freien Stil Andreas Finke zur Sache und schulterte den Wersauer Ali Hashemi nach zwei Minuten.
Ruslan Lukash und Heiko Müller bauten die Michelstädter Führung durch zwei Schultersiege sogar auf 14:0 aus. Lukash lieferte sich mit Wersaus Eigengewächs Philipp Ramsauer einen spektakulären Kampf und schulterte den Gegner beim Stand von 11:9 nur 20 Sekunden vor dem Ende. Heiko Müller hingegen machte mit Wersaus Christopher Huthmann kurzen Prozess.
Dann jedoch schlug die Stunde der Wersauer. Mit vier Schultersiegen drehten sie noch die Partie. Nichts zu rütteln gab es an der Überlegenheit von Abdulgahar Mohammadi gegen Michelstadts jungen Nils Rauch. Schon enger ging es zwischen Wersaus Tim Krolak und dem 18 Kilogramm leichteren Michelstädter David Hopp zu. Hopp holte zunächst sechs technische Zähler, wurde von Wersaus Gastringer schließlich aber geschultert. Temperamentvoll ging es auch zwischen Michelstadts Daniel Larinov und Wersaus Ahamd Zia Tuchi zu, bei dem der Gästeringer cleverer war. Zum Abschluss konterte Wersaus Leistungsträger Fabio Beer den Michelstädter Tobias Schütz hingegen früh aus und nutzte seine erste gute Aktion zum Schultersieg.
Stenogramm: 57F: Lukash – Ramsauer 4:0 (11:9 SS), 61G: Rauch – Mohammadi 0:4 (0:15), 66F: Larionov – Tuchi 0:4 (2:9 SN), 71G: Schütz – Beer 0:4 (0:4 SN), 75F: Finke – Hashemi 4:0 (8:0 SS), 86G: Mutu – Salemons 2:0 (11:5), 98F: Hopp – Krolak 0:4 (6:14 SN), 130G: Müller – Huthmann 4:0 (4:0 SS), Zuschauer: 48, Kampfrichter: Wolf Gust (SG Arheilgen).