Der Fränkisch-Crumbacher darf nach seinem Medaillengewinn sogar auf Teilnahme bei WM in Budapest hoffen. Stabhochspringern Sarah Vogel verpasst das Podium knapp.
ESPOO. Großer Jubel herrschte am Samstag an drei verschiedenen Orten bei der Familie Klose. Denn Sören Klose (Eintracht Frankfurt) aus Fränkisch-Crumbach übertraf mit dem 7,26 Kilo schweren Hammer bei den U23-Europameisterschaften im finnischen Espoo nicht nur gleich fünfmal die 71-Meter-Marke, sondern auch sein ganz großes Ziel. Der Deutsche Meister zeigte einen Wettkampf auf hohem Niveau und sicherte sich mit 73,70 Metern die Bronzemedaille.
Großer Jubel bei den Eltern
Wie er auf Instagram zeigte, flippte sein Vater Holger, ebenfalls ehemaliger Top-Hammerwerfer, zu Hause völlig aus. Den Jubel von Mutter Kirsten Münchow, die sogar die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney holte, "konnte ich nicht zeigen, das wäre zu emotional gewesen!", so der Athlet schmunzelnd nach der Siegerehrung. "Meine Eltern haben mich im Vorfeld aufgebaut, ich würde das schon schaffen, meinten sie." Damit gewann er seine erste internationale Medaille. Ob er in diesem Jahr schon bei der WM der "Großen", die vom 19. bis 27. August in Budapest stattfindet, starten darf, "weiß ich noch nicht, es kommt darauf an, wie viele Weltranglistenpunkte ich heute gewonnen habe." Es wäre jedenfalls eine Zugabe für eine tolle Saison. Aber das ganz große Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris 2024. Nicht nur das Hammerwerfen hat die Familie gemeinsam, auch Sören Klose wird von Michael Deyhle trainiert, wie einst seine Eltern. Daher auch der Umzug nach Fränkisch-Crumbach, wo er trainiert. Zudem fahren Trainer und Athlet dreimal die Woche ins Wurfzentrum nach Frankfurt.
Das ist bitter, der vierte Platz ist undankbar, aber um ehrlich zu sein, muss ich zufrieden sein.

Für die Klein-Umstädterin Sarah Vogel (Eintracht Frankfurt) sah es nach dem U20- Europameister-Titel 2021 kurzfristig so aus, als würde sie auch den der U23 gewinnen. Hatte sie doch als einzige Athletin bis dahin alle Höhen ohne Fehlversuch gemeistert und auch die 4,30 Meter im ersten Versuch übersprungen. Doch dann zogen gleich drei Athletinnen im zweiten und dritten Versuch nach. Während Sarah Vogel dann an 4,40 Meter scheiterte, sprangen die anderen drei im ersten Versuch über diese Höhe. "Das ist bitter, der vierte Platz ist undankbar, aber um ehrlich zu sein, muss ich zufrieden sein", sagte sie anschließend. Aufgrund eines eingeklemmten Nerves konnte sie drei Wochen lang nicht springen. "Ich habe in den letzten zwei Jahren insgesamt zehn Wochen am Stück trainieren können. Ansonsten aufgrund Verletzungsprobleme immer nur Stückwerk." Das zeigte sich dann einfach in der Substanz, die ihr für viele Sprünge fehlt. "Und natürlich auch die Sicherheit."
Platz elf für Jenna Fee Feyerabend
Jenna Fee Feyerabend vom TV Groß-Gerau, deren Vater aus Rimbach stammt, schloss den Siebenkampf als Elfte ab, nur ganz wenige Punkte hinter der Top acht, dabei zeigte sie sowohl im Speerwurf mit 42,59 Metern und über die 800 Meter in 2:19,42 Minuten persönliche Bestleistungen.