Die Kickboxerin des Budo-Do-Tameshi Darmstadt qualifiziert sich zudem für die European Games im kommenden Jahr in Krakau.
DARMSTADT. Michelle Mesmer kehrte mit einer Silbermedaille von den Europameisterschaften des Kickbox-Verbandes Wako zurück. "Die Vizemeisterschaft ist der verdiente Lohn für ihre hervorragenden Leistungen und die Bestätigung, dass sie in der Weltspitze angekommen ist", freute sich Jimmy Iwinski als Trainer des Budo-Do-Tameshi Darmstadt, der sich zudem über die Qualifikation seiner Athletin für die European Games 2023 in Krakau freuen konnte. Als zweite BDT-Kickboxerin erreichte Vi Mai das Viertelfinale der EM im türkischen Antalya, wo 852 Spitzenkämpfer aus 39 Nationen am Start waren.
Michelle Mesmer war mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen Isabelle Hagen in den Leichtkontakt-Wettbewerb der Gewichtsklasse bis 50 Kilogramm gestartet. In der nächsten Begegnung kam es zur Neuauflage des WM-Finales von 2021 mit Frederica Trovalusca (Italien), allerdings mit veränderten Vorzeichen. Diesmal dominierte die Darmstädterin von der ersten Sekunde an das Kampfgeschehen und überrollte die Weltmeisterin regelrecht mit ihren kompromisslosen, dynamischen Kombinationen und gewann abermals mit 3:0.
Auch im Halbfinale gegen die Griechin Semeli Zarmakoupi übernahm Michelle Mesmer sofort die Initiative und ließ sich von den starken Fußtechniken ihrer Gegnerin nicht beeindrucken. Dem permanenten Druck war die Griechin letztlich nicht gewachsen, sie erhielt drei Minuspunkte wegen Verlassens der Kampffläche und war dadurch kurz vor der Disqualifikation. Michelle Mesmer setzte weiter Treffer für Treffer und gewann erneut mit 3:0 Kampfrichterstimmen.
Im Finale erwies sich dann Ausnahmekämpferin und Weltcupgewinnerin Tyra Barad als zu stark. "Die Slowenin war taktisch hervorragend eingestellt, bestimmte mit eindrucksvollen Techniken das Kampfgeschehen und gewann verdient den EM-Titel", erklärte Jimmy Iwinski, der aber wie der Bundestrainer resümierte: "Michelle hat uns wieder alle mit ihrer starken Leistung überzeugt und begeistert."
Für Vi Mai war die Teilnahme die erste Berufung ins Senioren-Nationalteam und damit auch die erste EM. Im Kick Light musste sich die Deutsche Meisterin nach beherztem Kampf im Viertelfinale der Schweizerin Isabelle Hagen geschlagen geben, gegen die ihre BDT-Teamkollegin den Weg Richtung EM-Silber begonnen hatte.