Champions Cup ist zurück in Pfungstadt

Der Champions Cup ist wieder in Pfungstädter Hand. Das TSV-Team jubelt nach dem Turniersieg in Österreich. DFL
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Harte Arbeit für die Faustballer des TSV Pfungstadt beim Gewinn des europäischen Champions Cups in Österreich. Platz mit Unebenheit und "Riesengefälle".

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PFUNGSTADT. Das wurde auch Zeit: Nach vier Jahren ohne diesen Titel konnten die Faustballer des TSV Pfungstadt wieder jubeln beim europäischen Champions Cup im Feld. In Dennach holten sie sich mit einem umkämpften 3:1 (4:11, 14:12, 11:6, 12:10)-Erfolg im Finale über die Union Tigers Vöcklabruck aus Österreich, dem Pokalsieger der beiden Vorjahre, die Goldmedaille zurück.

Nach dem Abpfiff sank Kapitän Patrick Thomas erleichtert zu Boden und feierte ausgelassen mit seinen Teamkollegen. "Da ist schon eine Last von uns abgefallen", sagte der Hauptangreifer, der nach dem Gewinn der Heim-WM nun auch für seinen Verein liefern wollte.

Das Gleiche galt für Abwehrspieler Jonas Schröter, dem zweiten Pfungstädter, der in Mannheim Weltmeister geworden war und der jetzt wie erhofft nachlegen konnte. "Die Freude war riesengroß." Patrick Thomas hob die geschlossene Mannschaftsleistung hervor und sah "in den entscheidenden Momenten auf allen Positionen wichtige Aktionen von jedem von uns. Da ist keiner abgefallen."

Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit, den Union Tigers, die sich in den vergangenen Jahren zum großen Rivalen des deutschen Rekordmeisters entwickelt haben, den Titel zu entreißen. In der Vorrunde mussten sich die TSV-Männer nach 2:0-Siegen über den Schweizer Meister aus Widnau (11:8, 11:9) und über das österreichische Team von Union Compact Freistadt (11:7, 11:4) den Vöcklabruckern noch mit 1:2 (9:11, 11:8, 14:15) geschlagen geben. Es war die vierte Niederlage in den letzten vier Aufeinandertreffen mit ihnen.

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Schwerer Start auf unebenem Platz "mit Riesengefälle"

Bei schwierigen Bedingungen - "der Platz war total uneben und hatte ein Riesengefälle", so Patrick Thomas - ging der erste Satz mit 9:11 verloren. Danach nutzten die Pfungstädter ihre Chancen besser und glichen durch ein 11:8 aus. Im dritten Durchgang ging es ab 10:10 hin und her. Jeder Aufschlag führte zum Punkt - bis der Hauptangreifer von Vöcklabruck, Karl Mühllehner, mit einem Ass den Matchball zum 15:14 verwandelte.

Als Vorrunden-Zweiter ließen die Südhessen im Halbfinale gegen Freistadt nichts anbrennen. Zwar mussten sie im ersten Satz bei 9:10 einen Satzball abwehren, sie spielten dann aber konzentrierter und leisteten sich nicht mehr viele Eigenfehler, sodass ihnen mit einem 3:0 (12:10, 11:7, 11:9) der Einzug ins Endspiel gewiss war.

Auch Vöcklabruck hatte im Halbfinale über Widnau (11:6, 11:8, 11:6) keine Probleme und legte dann gegen Pfungstadt vor mehr als 300 Zuschauern stark los. "Wir hatten Pech bei der Seitenwahl. Die habe ich verloren, sodass Vöcklabruck auf der besseren Seite, bergab und mit dem Wind im Rücken, anfangen konnte. Das war ein echter Nachteil", sah sich Patrick Thomas mit seiner Mannschaft schwer unter Druck und im ersten Satz mit 4:11 verlieren. "Da habe ich ein paar Fehler zu viel gemacht."

Im zweiten Durchgang lag der TSV ebenfalls lange hinten. "Die Köpfe gingen runter, wir hatten das Spiel schon fast aus der Hand gegeben", wurde Jonas Schröter mulmig zumute. "Aber dann hat Andrew Fernando ein paar Mal richtig gut abgewehrt, und wir haben den Rückstand mit einer kämpferischen Leistung umbiegen können. Das war der Knackpunkt." Selbstbewusst setzten die Pfungstädter ein 11:6 im dritten Satz drauf und schafften es schließlich nach einem harten Fight mit dem zweiten Matchball zum Pokalgewinn. Damit feierten sie ihren siebten europäischen Titel im Feld - und sie hoffen nun beim Weltpokal im Oktober in Brasilien auf den nächsten großen Coup.

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TSV Pfungstadt: Patrick Thomas, Sebastian Thomas, Jonas Schröter, Dennis Gruber, Andrew Fernando, Paul Jantzen, Tim Arnold.

Von Gabi Wesp-Lange