Was ich vor dem deutschen Spiel wissen muss

aus WM in Katar

Thema folgen
Bundestrainer Hansi Flick spricht auf einer Pressekonferenz.

Ein Sieg muss her - die deutsche Fußball-Nationalmannschaft will ins WM-Achtelfinale einziehen. Fragen und Antworten zum entscheidenden Spiel gegen Costa Rica.

Anzeige

Frankfurt. Es steht viel auf dem Spiel. Siegen oder fliegen. Einzug unter die letzten 16 Mannschaften bei der Fußball-WM in Katar – oder nach Hause fahren. Das entscheidende dritte Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Costa Rica steht am Donnerstag um 20 Uhr MEZ im Al-Bayt Stadium in Al-Chaur an. Wissenswertes vor dem Anpfiff.

Wo kann ich die Partie live sehen? Die ARD überträgt live, bietet vor Anpfiff schon ausführliche Vorberichte. Gleiches gilt für MagentaTV, wozu allerdings ein Abo nötig ist. Hier ist auch exklusive das Parallelspiel zwischen Spanien und Costa Rica zu sehen. Kommentator in der ARD wird Gerd Gottlob sein.

Wie ist die Ausgangslage? Nach der überraschenden 1:2-Niederlage gegen Japan holte das DFB-Team mit dem 1:1 gegen Spanien den bislang einzigen Punkt, liegt in der Vierergruppe auf dem letzten Platz. Tabellenführer Spanien siegte vor dem Remis gegen Deutschland mit 7:0 gegen Costa Rica, hat dadurch das mit Abstand beste Torverhältnis. Auf Platz zwei steht Japan, gefolgt von Costa Rica – beide mit je einem Sieg, beide also mit drei Punkten. Costa Rica aber mit dem weitaus schlechteren Torverhältnis.

Anzeige

Wie kommt Deutschland ins Achtelfinale? Für das Flick-Team gilt: Remis oder gar eine Niederlage sind tabu. Im Falle eines Siegs gibt es verschiedene Konstellationen, ein Sieg mit acht Toren Unterschied reicht in jedem Fall. Daran will aber nicht nur Bundestrainer Hansi Flick gar nicht erst denken: „Es wäre sehr vermessen, sehr respektlos Costa Rica gegenüber, wenn wir davon ausgehen, acht Tore zu schießen” Der Blick geht auch zum Parallelspiel zwischen Spanien und Japan.

  • Deutschland kommt weiter...

  • bei einem Sieg gegen Costa Rica, wenn Spanien gegen Japan gewinnt.

  • bei einem Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied, wenn Spanien und Japan Remis spielen.

  • bei einem Sieg mit einem Tor Unterschied, wenn Spanien und Japan Remis spielen und Japan danach insgesamt weniger Tore geschossen hat.

  • bei einem Sieg, wenn Spanien gegen Japan verliert und Deutschland die aktuell um acht Treffer schlechtere Tordifferenz gegenüber Spanien aufholt. Damit reicht jeder eigene Sieg mit mindestens acht Toren Unterschied sicher. Wenn Deutschland und Spanien die gleiche Punkteanzahl, Tordifferenz und Anzahl geschossener Tore aufweisen, entscheidet wegen des 1:1 im direkten Duell zunächst die Fairplay-Wertung - und dann das Los.

Wie stehen die Achtelfinalchancen von Costa Rica? Alles andere als schlecht. Mit einem Sieg gegen Deutschland stünden die Mittelamerikaner sicher in der nächsten Runde. Auch ein Remis könnte reichen - wenn Spanien gegen Japan gewinnt.

Mit welcher Aufstellung tritt Deutschland an? Bundestrainer Hansi Flick lässt sich nicht in die Karten schauen, lässt sich alle Möglichkeiten offen. Die große Frage: Stürmt Torjäger Niclas Füllkrug diesmal von Anfang an? Oder wird – wie gegen Spanien – zunächst Thomas Müller ganz vorne spielen? Möglich ist auch, dass Füllkrug aufläuft, Müller auf die rechte Seite wechselt und dort für den zuletzt schwachen Serge Gnabry spielt. Auch der gegen Spanien unsicher wirkende Thilo Kehrer könnte auf der rechten Verteidiger-Position ersetzt werden: Lukas Klostermann (RB Leipzig) steht bereit. Weitere Frage: Wer spielt im zentralen Mittelfeld neben Joshua Kimmich – Gündogan oder Goretzka? Der Aufstellungstipp:  Neuer – Klostermann, Rüdiger, Süle, Raum – Kimmich, Gündogan – Müller, Musiala, Sané – Füllkrug.

Wer fehlt verletzt? Wohl niemand. Die gute Nachricht: Mit allen 26 Spielern seines Kaders hat Hansi Flick das Abschlusstraining am Mittwoch absolviert. „Alle sind fit”, sagte der Bundestrainer.

Anzeige

Auf wem ruhen vor allem die deutschen Hoffnungen? Neben Shooting-Star Füllkrug auf Jamal Musiala. Das Riesentalent des FC Bayern kann an einem guten Tag mit seiner Schnelligkeit und Ballsicherheit jede Abwehr auseinandernehmen. Zumal, wenn ihm Leroy Sané zur Seite steht. Der schnelle Offensivspieler vom FC Bayern hat seine Kniebeschwerden überwunden, hinterließ nach seiner Einwechslung gegen Spanien einen Top-Eindruck und dürfte in die Startelf rutschen. Das Hauptaugenmerk liegt sicherlich auf der Offensive. Aber enorm beruhigend wäre es, wenn die Abwehr um den bislang starken Antonio Rüdiger (Real Madrid) endlich mal wieder zu Null spielen würde. Torwart Manuel Neuer wird in seinem bereits 19. WM-Spiel bei diesem Vorhaben natürlich eine wichtige Rolle zukommen.

Costa Ricas Torwart Keylor Navas.
Costa Ricas Torwart Keylor Navas. (© dpa/Guillaume Horcajuelo)

Wer ist der Star im Team von Costa Rica? Eindeutig: Torwart Keylor Navas von Paris Saint-Germain. Der 35-Jährige brachte bei der WM 2014 sein Team fast im Alleingang und durch sensationelle Leistungen ins Viertelfinale. „Wir werden uns teuer verkaufen und wir werden wie die Stiere kämpfen, um unserem Land viel Glück und Freude zu bereiten“, kündigte Navas in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland an.

Warum stehen nicht nur die Spieler im Mittelpunkt? Stéphanie Frappart ist die erste Schiedsrichterin, die ein Spiel bei einer Männer-WM leitet. Die 28 Jahre alte Französin pfeift in ihrem Heimatland seit 2019 in der höchsten Spielklasse der Männer, vor eineinhalb Jahren war sie die erste Frau, die ein WM-Qualifikationsspiel der Männer leitete.

Wie ist das Interesse in Deutschland? Es wächst. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 37 Prozent der Deutschen an, das Spiel gegen Costa Rica live vor dem Bildschirm schauen zu wollen. Zum Vergleich: Vor dem ersten Spiel gegen Japan waren es nur 24 Prozent, vor dem Spanien-Spiel immerhin schon 33.