Der 29-jährige Christopher Grotheer hat Geschichte geschrieben. Er ist der erste deutsche Olympiasieger im Skeleton. Was sonst noch geschah.
Yanqing. Der Eiskanal in Yanqing bleibt bei den Olympischen Winterspielen in China der Ort mit den meisten deutschen Erfolgen. Nach viermal Gold durch die Rodler siegte Christopher Grotheer am Freitag im Skeleton vor Axel Jungk und fuhr bereits das siebte Gold für das deutsche Olympia-Team ein. Im Skeleton waren es die ersten Olympia-Medaillen überhaupt für deutsche Männer.
Zum Abschluss des siebten Entscheidungstages rangierte die deutsche Olympia-Mannschaft mit sieben Gold- und vier Silbermedaillen an erster Stelle der Nationenwertung nach 52 von 109 Wettbewerben.
Legen Skeleton-Damen nach?
An diesem Samstag könnten die deutschen Skeleton-Frauen nachlegen. Nach den ersten beiden von vier Läufen liegt ein Trio aussichtsreich im Rennen. Olympia-Debütantin Hannah Neise aus Winterberg ist hinter der führenden Australierin Jaclyn Narracott Zweite vor Weltmeisterin Tina Hermann. Die Olympia-Zweite von Pyeongchang, Jacqueline Lölling, hat auf Rang fünf ebenfalls noch Chancen. Die deutschen Biathletinnen blieben vier Tage nach dem Olympiasieg von Denise Herrmann im Einzel ohne Top-Platzierung im Sprint über 7,5 Kilometer. Vanessa Voigt war in Zhangjiakou als 18. noch die beste Starterin aus dem deutschen Quartett. Herrmann kam nach zwei Schießfehlern als 22. ins Ziel. Damit sind auch schon die Chancen für das Verfolgungsrennen am Sonntag gesunken, weil die Abstände aus dem Sprint mitgenommen werden.
Für Wirbel sorgt weiterhin der Fall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa. Das Internationale Olympische Komitee drängt auf eine schnelle Entscheidung der Sportrichter. Die 15 Jahre alte Walijewa war Ende Dezember positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden, die Russische Anti-Doping-Agentur hatte ihre vorläufige Sperre aufgehoben. Die Internationale Test-Agentur Ita geht im Auftrag des IOC gegen die Aufhebung der Suspendierung vor.
Shaun White beendet Snowboard-Karriere - ohne Medaille
Bei Olympia in China gewann Walijewa mit dem russischen Team Gold im Mannschaftswettbewerb vor den USA und Japan. Auch im Einzel-Wettbewerb, der am Dienstag beginnt, ist Walijewa die Favoritin. Das Russische Olympische Komitee (ROC) hält das Vorgehen der Sportbehörden für nicht rechtens und will um das gewonnene Gold kämpfen. "Die Dopingkontrolle eines positiv getesteten Athleten gilt nicht für den Zeitraum der Olympischen Spiele", hieß es in einer am Freitag in Peking verbreiteten Erklärung des ROC. Snowboard-Superstar Shaun White beendete mit einem vierten Rang im letzten Wettkampf seine ruhmreiche Karriere. Der 35 Jahre alte Amerikaner blieb im Halfpipe-Finale nach insgesamt dreimal Olympia-Gold ohne weiteres Edelmetall. André Höflich vom SC Kempten wurde Achter.
Eisschnellläufer Patrick Beckert aus Erfurt belegte über 10.000 Meter Rang sieben, Sieger Nils van der Poel aus Schweden lief in Weltrekordzeit zu seinem zweiten Olympiasieg. Den alpinen Super-G der Damen gewann die Schweizerin Lara Gut-Behrami, die einzige deutsche Starterin Kira Weidle fuhr auf Platz 15.
Eiskunstläufer Nolan Seegert durfte nach über einer Woche die Corona-Quarantäne verlassen und zog ins Olympische Dorf. Dort wird er nun als Kontaktperson behandelt, bleibt vom Team weiterhin separiert. Allerdings darf Seegert mit seiner Partnerin Minerva Haase trainieren und am Wettkampf kommende Woche teilnehmen.
Von dpa