Olympia-Medaille für Mainz: Jason Osborne holt Silber

Jason Osborne (rechts) mit seinem Teamkollegen Jonathan Rommelmann. Foto: dpa

Mit der Silbermedaille erfüllt sich der Ruderer Jason Osborne einen großen Traum. Künftig will der Mainzer allerdings in einer anderen Sportart antreten.

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MAINZ/TOKIO. Sie waren nah dran, den großen Top-Favoriten vom Thron zu stoßen. Am Ende fehlte weniger als eine Sekunde auf den Top-Favoriten und neuen Olympiasieger Irland, aber Jason Osborne (Mainzer Ruder-Verein) und Jonathan Rommelmann (Crefelder RC) können sich mit der Silbermedaille trösten. Das Finale im leichten Doppelzweier war das erwartet enge Rennen zwischen Irland und Deutschland. Bronze holte das italienische Boot.

In einem spannenden Rennen setzten sich Osborne und Rommelmann mit dem gewohnt starken Start an die Spitze, führten bis zur 1500-Meter-Marke knapp, aber die Iren zogen im letzten Viertel das Tempo nochmals deutlich an. Das DRV-Duo mühte sich, musste aber abreißen lassen. Auf Rang drei blieb dennoch ein beachtlicher Vorsprung von sieben Sekunden und als Lohn die Silbermedaille. „Wir hatten das Ziel, die Iren zu schlagen. Bis auf letzten 300 Meter waren wir gut dabei. Wir haben alles gegeben, mehr war nicht drin. Es bedeutet sehr viel für mich, es ist die erste Medaille für meinen Verein“, sagte Osborne unmittelbar nach dem Rennen.

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Für den Mainzer Osborne endet damit auch vorerst seine Ruder-Karriere. Der 27-Jährige hatte bereits vor langer Zeit angekündigt, nach Olympia in den Profi-Radsport wechseln zu wollen. Nach seinem wohlverdienten Urlaub könnte dieser Schritt auch schon schnell über die Bühne gehen. Wer Osborne kennt, weiß, dass er in Sachen Leistungssport keine Zeit verliert. Der Mainzer Ruder-Verein verliert damit zwar sein Aushängeschild, hat aber nun endlich, nach mehreren gescheiterten Anläufen seine erste olympische Medaille – das sollte all den neuen Talenten ordentlich Rückenwind geben. In der Nacht auf Donnerstag war zunächst aber Feiern angesagt. Beim Public Viewing fieberten die MRV-Mitglieder mit, jubelten mit ihrem Helden und hoben so manches Glas.

Von Tommy Rhein