Nach ihrem dritten Platz ist Daniela Bleymehl froh, sich für einen Start bei der Challenge in Roth entschieden zu haben. Die Pläne bis Hawaii lässt die Profi-Triathletin noch offen.
Tempomacherin an der Spitze der Verfolgergruppe: Daniela Bleymehl auf dem Weg zu Platz drei in Roth.
(Foto: Marcel Hilger)
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DARMSTADT/ROTH - (udo). Daniela Bleymehl hat binnen einer Woche die Extreme ihrer Sportart durchlebt. In Frankfurt saß die Profi-Triathletin aus Darmstadt noch am Ufer des Mains – enttäuscht, erschöpft, entkräftet nach wenigen Laufkilometern. Acht Tage später stand sie schon wieder auf einem Siegerpodest: als Dritte der Challenge in Roth (wir berichteten).
„Vor dem Rennen war ich sehr angespannt. Die Situation mit dem Abbruch in Frankfurt und einem spontanen Start in Roth war für mich komplett neu, und ich war mir nicht sicher, ob die Tage gereicht haben, um Kräfte mobilisieren zu können. Aber es war die richtige Entscheidung“, erklärte die 30 Jahre alte Bleymehl, die sich erst am Donnerstag dazu entschlossen hatte, nach Roth zu fahren und binnen einer Woche die zweite Langstrecke in Angriff zu nehmen. Triathlon-Profis bestreiten in der Regel maximal drei in der ganzen Saison.
„Ein gewisses Risiko war sicher da, aber die Regeneration verlief gut und aus medizinischer Sicht gab es keinen Grund, an sich zu zweifeln“, erklärte ihr Mann Moritz Bleymehl mit Blick auf die gute Form vor der Ironman-EM und die überstandene Magen-Darm-Infektion als Ursache der Probleme in Frankfurt.
In 8:43:17 Stunden bewältigte die für TuS Griesheim und das Team Erdinger startende Südhessin die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Rad- und 42,195 Laufkilometer und verbesserte damit die bei ihrem Sieg im Vorjahr aufgestellte persönliche Bestzeit um 25 Sekunden. „Beim Schwimmen hat mir Kraft gefehlt, aber beim Radfahren und Laufen habe ich mich gut gefühlt“, fasste Bleymehl ihren Wettkampf zusammen, den sie hinter Lucy Charles (8:31:09) und Sarah Crowley (8:38:11) beendete.
An der Spitze der Verfolger sorgte sie auch für die Bestzeit auf dem Rad (4:36:17), setzte dabei aber auch viel Energie ein, die am Ende etwas fehlte. „Die letzten zehn Kilometer waren sehr hart und hauptsächlich ein Kampf gegen mich selbst.“ Diesmal konnte sie aber mit Mann und Sohn im Ziel jubeln, statt von ihnen getröstet werden zu müssen.
Wie ihr Programm bis zum Start bei der Ironman-WM im Oktober auf Hawaii aussieht, lässt Daniela Bleymehl offen: „In den nächsten Tagen werde ich mit meinem Team besprechen, ob ich noch ein Rennen bestreiten werde. Es kann aber auch gut sein, dass ich vor der WM gar nicht mehr starte und stattdessen einige Trainingsblöcke absolviere und ins Trainingslager fliege. Zunächst erhole ich mich von der ersten Saisonhälfte, um dann mit frischen Kräften in Richtung Hawaii zu trainieren.“