Mannschaftserlebnis auf Top-Niveau für DSW-Schwimmer
Die Schwimmer des DSW Darmstadt halten in Wiesbaden sicheren Abstand zum Bundesliga-Abstieg. Die Zweitliga-Frauen schrammen in Freiburg knapp am Aufstieg vorbei.
Jan Fährmann trägt mit seinem letzten Start für den DSW Darmstadt zum Bundesliga-Klassenerhalt bei.
(Foto: Uli Scherbaum/rscp)
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DARMSTADT - (llo/bac). „Schade, dass beide Mannschaften nicht zusammen sind.“ So lautet das Resümee von Cheftrainer Alexander Kreisel zum Wochenende der Mannschaftsmeisterschaften (DMS), an dem die besten Schwimm-Teams des DSW Darmstadt jedes für sich bemerkenswerte Erfolge feierten. Die Männer in Wiesbaden den Klassenerhalt in der Bundesliga, die Frauen in Freiburg Rang zwei in der Zweiten Bundesliga Süd. Das große Mannschaftserlebnis sei dabei „irgendwie zweigeteilt“, schildert der DSW-Trainer, der am Samstag zunächst im Breisgau beim Eintages-Wettbewerb der Zweiten Liga war, um sich dann am Sonntag beim zweiten Teil der Ersten Liga in Wiesbaden einzubringen.
Der Reiseeffekt allerdings kommt auch im nächsten Jahr auf Kreisel zu, da die DSW-Frauen (wie kurz berichtet) den Aufstieg in die Bundesliga haarscharf verpassten. Bei 22 227 Punkten fehlten nur 57 Zähler, um hinter Süd-Meister SG Mittelfranken (22 731) auch den zweiten Aufstiegsplatz zu belegen. Doch den sicherte sich staffel-übergreifend West-Meister SG Bayer (22 284). Für Kreisel, der am Dienstag seinen 50. Geburtstag feierte, sportlich keine Tragödie, aber eben für das Mannschafterlebnis nicht optimal. Und das stehe nun mal bei der DMS im Vordergrund.
„Bei uns auf jeden Fall“, betont er angesichts des Trends, dass viele Klubs eigens für die DMS aufrüsten und Verstärkungen aus dem Ausland verpflichten. „Die halbe Liga tut das“, kritisiert Kreisel, der weiter nur auf die Kräfte des eigenen Vereins setzen will. „Im Notfall schwimmen wir Zweite Liga.“ Solch ein Notfall war diesmal allerdings weit weg. Denn die Männer sicherten sich mit Platz neun überraschend souverän den Klassenerhalt. „Andere Mannschaften hatten mehr Probleme, als ich gedacht habe“, kommentierte Kreisel den glatten Verlauf. Mit 23 034 Punkten lagen die Darmstädter fast 1200 Punkte vor W98 Hannover (21 849), das mit Schlusslicht Nikar Heidelberg (21 168), bei dem der Ausfall von Olympia-Kandidat Philip Heintz ins Kontor schlug, den Gang in die Zweite Liga antreten muss.
Derweil hatte der DSW seine Mannen an Bord. „Man muss auch das Glück haben, dass keiner ernsthaft krank ist“, befand Kreisel. Wackelkandidaten hatte es genug gegeben. Doch mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung bewiesen die Darmstädter Erstliga-Niveau im Wiesbadener Hallenbad Kleinfeldchen, wo eine einzigartige Stimmung herrschte. Trommeln, Tröten und laute Anfeuerungsrufe sorgten für ohrenbetäubenden Lärm. „Eine DMS ist immer etwas Besonderes“, beteuerte auch der ehemalige Weltmeister Marco Koch (früher Darmstadt) inmitten seiner Kollegen von der SG Frankfurt (24 217), die hinter Abonnementsmeister SV Würzburg (25 294) und der Neckarsulmer Sportunion (24 499) Rang drei belegte.
Mit 3711 Zählern aus den maximal möglichen fünf Starts war Julius Flohr der erfolgreichste Darmstädter Punktesammler. Seine besten Leistungen waren die 1:47,89 Minuten über 200 m Freistil und 1:59,55 über 200 m Lagen. Die zweitmeisten Punkte sammelte Alexander Bauch (5 Starts/3575). Seine Top-Leistungen lieferte er über die kurzen Rückenstrecken (24,36/ 53,05). Über 200 Meter Rücken erzielte er in 1:58,38 Minuten eine persönliche Bestzeit. Für Jan Fährmann (5/3359) war es der letzte Wettkampf für den DSW, er startet nach der DMS für den SV Sigiltra Sögel. Fährmanns Top-Leistung waren die 100 m Brust in 1:02,43 Minuten. Lukas Löwel (5/3329) zeigte sein bestes Rennen über 50 m Rücken (24,82), wobei er auch den zweimaligen Olympiateilnehmer Jan-Philip Glania im direkten Duell hinter sich ließ. Florian Müller (5/3203) steigerte seine Bestzeit über 200 m Lagen in 2:03,75 Minuten um mehr als eine Sekunde. Rückkehrer Hubert Szablowski (4/2857) bewies, dass er über die kurzen Bruststrecken mit der deutschen Elite auf Augenhöhe ist. Jonathan Rimek (3/1882) konnte über seine drei Strecken neue persönliche Bestzeiten aufstellen. Florian Lippke (2/1118) erzielte über 400 m Freistil in 4:13,77 Minuten eine persönliche Bestmarke.
Anna Elendt bringt sich auch als Lagenschwimmerin ein
Die Zweitliga-Damen führte die Schweizer Nationalschwimmerin Nina Kost (5/3954) an, die besonders über 50 m Rücken (0:27,47) und 50 m Freistil (0:24,60) punktete. Auch Anna Elendt (5/3593) brachte sich nicht nur über ihre Spezialstrecken Brust (100 m in 1:07,32), sondern noch als Lagenschwimmerin ein. „Kein Ausfall und viele Bestzeiten auch bei den Jüngeren“, freute sich Kreisel über die Leistungen auch von Hanna Plücker (5/3108), Bettina Fuhr (4/2427), Anna-Fiona Volz (4/2423), Clara Heuberger (4/2408), Sophia Herbsthoff (4/2393) und Neele Knoke (3/1921).