Der Hamburger Max Schmeling ist eine Boxlegende. Unvergessen sein Sensationssieg gegen Übergegner Joe Louis. Zwei Jahre zuvor, am 12. Juni 1930, holte er sich bereits den Weltmeistertitel im Schwergewicht. Allerdings nur durch Disqualifikation seines Gegners.
Max Schmeling (Mitte). im Kampf gegen Jack Sharkey (re.). Foto: dpa
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Max Schmeling. Da denkt man doch sofort an die Boxlegende, die 1932 den schier unschlagbaren Joe Louis auf die Bretter schickte. Den Weltmeistertitel, den sich Schmeling zwei Jahre zuvor, am 12. Juni 1930, um 2.39 Uhr deutscher Zeit im Baseball-Stadion der Yankees ans Revers heften durfte, bekam hierzulande aber kaum jemand mit.
Dabei ist der Verlauf des ungleichen Kampfes zwischen Schmeling und Favorit Jack Sharkey um den vakanten WM-Thron an Spannung, Aufregung und Emotion ebenbürtig. Denn der amerikanische Hüne dominierte den 24-jährigen Deutschen vor 79.222 Zuschauern nach Belieben. In den ersten drei Runden schluckte Schmeling auch die härtestens Treffer, ehe er fünf Sekunden vor Ende der vierten Runde zu Boden geht, angezählt wird. Bedeutsam: Der Deutsche bleibt mit schmerzverzerrtem Gesicht gekrümmt liegen. Punktrichter Harold Barnes hatte nicht nur Sharkeys wuchtigen Aufwärtshaken, sondern auch einen Hieb in den Unterleib des Hamburgers gesehen. Lange Diskussionen, Proteste, Buhrufe - dann ist der Kampf zu Ende. Schmeling ist Weltmeister, Sharkey wird disqualifiziert.
Als "Weltmeister durch Tiefschlag" geht der erste deutsche Boxchampion im Schwergewicht in die Geschichte ein. Unrühmlich, wie Schmeling selbst in einem Interview befand: "Das war so, dass ich so enttäuscht war, dass ich also den Titel am selben Abend noch zurückgeben wollte und wollte verzichten." Schließlich behielt er den Titel, verteidigte ihn 1931 gegen Young Stribling. Spätestens aber mit dem K.o. an Übergegner Joe Louis hatte er sich diesen Titel redlich verdient.
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