Der in Mainz geborene Formel-1-Rennfahrer Jochen Rindt verunglückt am 5. September 1970 beim Training in Monza. Zwei Monate später wird er postum zum neuen Weltmeister gekürt.
Beim Rennen am Hockenheimring wie so oft in der Saison 1970 obenauf: Jochen Rindt wird trotz tödlichen Unfalls am Ende Formel-1-Weltmeister. Archivfoto: dpa
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„Entweder ich werde Weltmeister oder ich bin tot“, sagte Rennfahrer Jochen Rindt bei seinem Wechsel ins Lotus-Team des Briten Colin Chapman. Er sollte mit beiden Prognosen Recht behalten – ein Trainingsunfall am 5. September 1970 in Monza kostete den Rennfahrer mit österreichischer Fahrlizenz das Leben. Am Ende der Saison wurde er dennoch postum Formel-1-Weltmeister.
Jochen Rindt war in seiner aktiven Formel-1-Zeit der James Dean des Motorsports, der sich, seinen Ehrgeiz und sein Fahrertalent geschickt in Szene setzen konnte – unter anderem mit seiner eigenen TV-Show.
Sportlich ging Rindt, der 1942 in Mainz geboren wurde, an die Grenzen des Möglichen. 1970 war sein Jahr. Spätestens mit dem Rennen in Monte Carlo war der WM-Titel greifbar: Als Achter gestartet bremste Rindt stets später als alle anderen, überholte, wo es eigentlich gar nicht ging, und erklomm – völlig unvorstellbar – den höchsten Platz auf dem Siegertreppchen. Nach dem Rennen in Spa folgten vier Siege in Folge. Im heimischen Zeltweg sollte der Titel vorzeitig perfekt gemacht werden – Motorschaden.
Zu viel Risiko für den großen Traum
Der Druck auf Rindt wuchs, in Monza ging sein Team volles Risiko: Stärkerer Motor, ungetestete Reifen, Lotus lässt gar die Flügel abmontieren – das bringt Tempo, macht das Auto aber noch instabiler. Dass Rindt im Trainingslauf die Beingurte nicht anlegt, wird ihm schließlich zum Verhängnis. In seiner schnellen Runde bricht in der Parabolica-Kurve die rechte Bremswelle, das Auto bricht aus und schlägt in die Leitplanke. Rindt wird unter das Lenkrad gedrückt, zieht sich tödliche Verletzungen zu.
Sein Punktevorsprung reicht dennoch – Konkurrent Jacky Ickx wird im Abschlussrennen nur Vierter, Rindt ist Weltmeister. „Es war die schönste Art, wie diese Weltmeisterschaft zu Ende gehen konnte“, würdigt Ickx den Kontrahenten. Rindt zieht mit 28 Jahren postum in die Hall of Fame ein.
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