Der 29. April 2007 ist ein großer Tag für den deutschen Vereinshandball. SC Magdeburg, THW Kiel und HSV Hamburg feiern an einem Abend alle drei Europacup-Titel.
Der THW Kiel jubelt mit Champions-League-Pokal. Archivfoto: dpa
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Von Björn-Christian Schüßler
Das Jahr 2007 dürfte vielen Handball-Fans wohlig in Erinnerung sein. Nicht nur, weil Deutschland sich zum Weltmeister kürte. Es war auch das erfolgreichste Jahr, das der deutsche Vereinshandball gesehen hatte. Denn dem SC Magdeburg, dem THW Kiel und dem HSV Hamburg konnte ganz Europa nicht das Wasser reichen.
29. April, 17.45 Uhr: Mit einem 30:30 gegen das spanische Spitzenteam BM Aragon im Gepäck stellte zunächst der SC Magdeburg die Bördelandhalle auf den Kopf. Nach einer schwachen ersten Hälfte, in der sich der SC etliche Fehlwürfe leistete und sich bei Rückhalt Silvio Heinevetter ein dutzendmal bedanken durfte, drehten Grzegorz Tkaczyk, Karol Bielecki, Joel Abati und Co. in der Schlussphase mächtig auf und zogen den favorisierten Spaniern mit drei Toren in 60 Sekunden letztlich 31:28 den Zahn. 8000 Zuschauer jubelten SC-Kapitän Stefan Kretschmar leidenschaftlich zu, als er die EHF-Trophäe gen Hallendecke streckte.
19.15 Uhr: Da war Kiels Kapitän Stefan Lövgren, der sich zur Überraschung der THW-Fans kurzfristig für das Champions-League-Finalrückspiel gegen den SG Flensburg-Handewitt gesund gemeldet hatte, bereits im mentalen Tunnel. Nach dem Remis in Flensburg galt es, dem Rivalen seine Grenzen aufzuzeigen. Es gelang: Christian Zeitz und Nikola Karabatic ließen die Angriffsmotoren heißlaufen, Kim Andersson glänzte mit rotzfrechen Aktionen aus dem Halbfeld und von der Siebenmeter-Linie. Zwar ließ sich die SG nicht abschütteln, verkürzte 24 Sekunden vor Schluss auf 27:28. Doch eine taktische Auszeit sensibilisierte die Zebras – und Andersson vollstreckte eiskalt.
21.15 Uhr: Das dickste Polster nahm der HSV Hamburg mit ins Rückspiel um den Pokalsieger-Cup. Mit einem 28:24 hatten die Hanseaten ihre Fans glücklich gemacht, doch viele technische Fehler machten den Vorsprung schon nach 25 Minuten zunichte. 14:10 führte Ademar Leon. Die Spanier hielten den Vorsprung bis zur Schlussviertelstunde, agierten dann hektischer. Ein Umstand, den sich der HSV um Erfolgsgarant Kyung-Shin Yoon zu Nutze machte. Sekunden vor Schluss markierte der Koreaner sein zehntes Tor, reduzierte die Niederlage auf ein 33:37 und sicherte den deutschen Vereinen dank der Auswärtstorregelung den dritten Titel binnen vier Stunden.