Vorfreude und Sorgen bei TVB-Coach vor Oberliga-Saisonstart

BÜTTELBORN - Nach zwei Aufstiegen in Folge sind die Handballer des TV Büttelborn jetzt viertklassig. Am Freitag um 20 Uhr starten sie mit dem Heimspiel gegen die MSG Umstadt/Habitzheim in die Oberliga-Saison. Im Interview spricht der neue Trainer Thomas Gölzenleuchter (42) über den Kampf um den Klassenerhalt, die wichtige Rolle der Fans und Neuzugang Bogdan Draskovic, in dem er das Potenzial für die Zweite Liga sieht.
Herr Gölzenleuchter, was überwiegt kurz vor dem Saisonstart: Vorfreude oder Sorgen?
Sorgen gibt es, weil zuletzt drei Rückraumspieler ausgefallen sind. Tim Müller hat Knieprobleme, Dirk Schild eine Schienbeinkanten-Entzündung und Lars Werkmann eine Verletzung an der Ferse. Ich hoffe, dass sie bald wieder einsatzfähig sind, denn aktuell habe ich nur vier Rückraumspieler.
Und die Vorfreude?
Ich bin sehr gespannt nach den drei Monaten, in denen ich mit der Mannschaft zusammengearbeitet habe. Büttelborn ist etwas Besonderes – gerade am Kerwe-Freitag. Da wird die Halle voll sein.
ZUR PERSON
Thomas Gölzenleuchter (42) lernte das Handballspielen in seinem Wohnort Büttelborn, wo er aufgewachsen ist. Nach seiner Jugendzeit spielte er noch eine Saison für den TV Büttelborn in der Oberliga, ehe er 1995 für vier Jahre zur SG Wallau/Massenheim wechselte. Dort war er für die erste Mannschaft (Bundesliga) und die zweite (Regionalliga) am Ball. Weitere Stationen seiner Spielerkarriere waren der TSV Östringen (Zweite Liga), TV Gelnhausen (Regionalliga), TSG Ober-Eschbach (Regionalliga) und TSG Münster (Zweite Liga und Regionalliga).
Seine erste Trainerstation hatte der A-Lizenz-Inhaber von 2008 bis 2011 beim Bezirksoberligisten Crumstadt/Goddelau. Außerdem trainierte Thomas Gölzenleuchter die A-Jugend-Teams der SG Wallau (Regionalliga) und der HSG Hochheim/Wicker (Bundesliga), die Landesligisten TSV Pfungstadt und SG Egelsbach, den Dritt- und Oberligisten TSG Münster und zuletzt zwei Jahre den Oberligisten SF Budenheim. Der Chemielaborant ist verheiratet und hat einen Sohn (5) und eine Tochter (9). Mit der dritten TVB-Mannschaft geht er noch in der B-Klasse auf Torejagd.
Seine erste Trainerstation hatte der A-Lizenz-Inhaber von 2008 bis 2011 beim Bezirksoberligisten Crumstadt/Goddelau. Außerdem trainierte Thomas Gölzenleuchter die A-Jugend-Teams der SG Wallau (Regionalliga) und der HSG Hochheim/Wicker (Bundesliga), die Landesligisten TSV Pfungstadt und SG Egelsbach, den Dritt- und Oberligisten TSG Münster und zuletzt zwei Jahre den Oberligisten SF Budenheim. Der Chemielaborant ist verheiratet und hat einen Sohn (5) und eine Tochter (9). Mit der dritten TVB-Mannschaft geht er noch in der B-Klasse auf Torejagd.
Was wäre für Sie am Freitagabend ein optimaler Saisonstart und was wäre denn der Worst Case?
Optimal wäre, wenn wir zuhause gleich mal ein Ausrufezeichen setzen und etwas Zählbares mitnehmen könnten. Der Worst Case wäre, wenn wir überhaupt keine Chance hätten und mit 15 Toren Differenz verlieren würden. Aber ich denke, es ist ein Gegner auf Augenhöhe; beim Weininselturnier konnten wir mithalten, und das Spiel ging unentschieden aus.
Mit welchen Eindrücken aus der Vorbereitung gehen Sie in die Saison?
Wir haben große Entwicklungsschritte in der Abwehr gemacht. Die Mannschaft verfügt dank der Arbeit meines Vorgängers Stefan Beißer über ein sehr gutes Tempospiel. Deshalb lag der Fokus für mich auf der Deckung, wo wir viel arbeiten mussten.
Welchen Eindruck haben Sie von den Neuzugängen?
Bogdan Draskovic, der aus Pfungstadt kam, ist ein überragender Linksaußen. Sein Weg darf nicht in der Oberliga enden. Er kann die Dritte Liga schaffen, und wenn er körperlich noch an sich arbeitet, auch die Zweite Liga. Er hat ein Riesenpotenzial und ein super Abschlussverhalten. Torhüter Marius Walter hat sich von der Bezirksoberliga in Lampertheim über die Landesliga in Reinheim und zuletzt Pfungstadt hochgearbeitet. Er hilft uns auf jeden Fall weiter. Max Kehlenbach kam von Landesligist Tuspo Obernburg und bringt eine Dynamik in Abwehr und Angriff mit, die uns noch gefehlt hat.
Wie lautet Ihr Saisonziel?
Ganz klar Klassenerhalt. Und den traue ich der Mannschaft zu, wenn sie das umsetzt, was wir erarbeitet haben. Die Spieler müssen verstehen, dass jetzt jede Partie zählt, und schnell die Nervosität ablegen.
Auf was kommt es noch an?
Es gibt ja die Weisheit, dass man mit dem Angriff Spiele gewinnt und mit der Abwehr Meisterschaften. Wir müssen uns in der Abwehr und bei den Torhütern deutlich steigern im Vergleich zur Landesliga. Und wir müssen zuhause Punkte einfahren und Selbstvertrauen holen, damit wir auch auswärts bestehen können.
Welche Rolle spielen die TVB-Fans im Kampf um den Klassenerhalt?
Büttelborn braucht die Unterstützung der Zuschauer. Das ist allen klar, nachdem das Team in zwei Jahren zweimal aufgestiegen ist. Oberliga ist nochmal ein ganz anderes Niveau. Es werden Spiele kommen, die wir verlieren, weil der Gegner einfach stärker ist. Trotzdem brauchen wir eine gute Stimmung. Und die werden wir kriegen, wenn wir uns reinhängen und kämpfen, egal wie es steht. Die Euphorie in Büttelborn ist riesig, auch bei den Auswärtsfahrten, und ich hoffe, dass wir als Handball-Aushängeschild im Kreis Groß-Gerau auch Zuschauer von anderen Klubs anlocken.
Wie haben Sie das Team auf das Oberliga-Niveau vorbereitet – spieltechnisch, physisch und mental?
Was die Physis angeht, haben wir von Neuzugang Michael Ritsert profitiert, der mich als Torwart- und Fitnesscoach unterstützt. Er war früher Bundesliga-Torwart bei Wallau/Massenheim und in der Zweiten Liga in Wiesbaden und hat neue Akzente gesetzt. Mental geht es darum, dass jeder Spieler seine Aufgabe kennt und weiß, was zu tun ist, auch wenn mal eine falsche Entscheidung getroffen wurde. Wir haben darüber gesprochen, wie wir damit umgehen, wenn mal zwei, drei Spiele in Folge verloren werden. Wichtig ist dabei immer eine selbstkritische Analyse. Und spieltechnisch war es wichtig, das gute Tempospiel beizubehalten und die Abwehr zu stärken.
Wer spielt noch gegen den Abstieg?
Ich sehe Münster mit hinten, die auf den letzten Drücker in der Klasse geblieben sind und Leistungsträger verloren haben, die MSG Umstadt/Habitzheim nach dem Verlust von Mark Teuner und Eintracht Wiesbaden, die auch personelle Probleme haben. Ein entscheidender Faktor wird sein, wie sich die hessischen Teams in der Dritten Liga schlagen. Viert- oder Fünftletzter zu werden, wäre ein Ziel und auch ein Erfolg, dann brauchen wir aber noch das Glück, dass von oben nicht viel runterkommen.
Das letzte Saisonspiel ist Anfang Mai zuhause gegen den TV Hüttenberg II. Was würden Sie über dieses Spiel danach gerne im ECHO lesen?
Eine Woche nach dem perfekt gemachten Klassenerhalt hat der TV Büttelborn zum Saisonabschluss auch noch den TV Hüttenberg II geschlagen.
Das Interview führte Heiko Weissinger.