Die Oberliga ist einfach eine Nummer zu groß

Die Volleyballer des VC Eberstadt bleiben freiwillig in der Landesliga und wollen dort vor allem Spaß haben. Weite Fahrten und mehr Spieltage schrecken ab.

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EBERSTADT. Eine erfolgreiche Saison liegt hinter ihnen: Trotz vieler Ausfälle und ohne etatmäßigen Mittelblocker sicherten sich die Volleyballer des VC Eberstadt in der Landesliga Süd hinter Meister TSV Bleidenstadt den zweiten Rang. Eine Platzierung, die ihnen den Start in der Oberliga ermöglicht hätte. Doch wie Kapitän Nils von Kriegsheim berichtet, "haben wir genauso wie Bleidenstadt darauf verzichtet".

Nur kurz musste er mit seinen Teamkollegen darüber diskutieren. Dann war schnell klar, "dass wir weiter in der Landesliga spielen wollen". Denn der Aufstieg in die höchste hessische Klasse, so der Mannschaftsführer, habe "zwei wesentliche Nachteile: Weite Fahrten und mehr Spieltage, da es ja in der Oberliga keine Dreier-Spieltage wie in der Landesliga gibt." Für die neue Saison gelte es nun als Erstes, frühzeitig Punkte für den Klassenerhalt zu holen. "Dann schauen wir mal, was noch geht", ist von Kriegsheim gespannt.

Er kann erfreut von einem großen Kader von 15 Mann berichten. Spielertrainer und Libero Thomas Pirzer, der in sein nunmehr siebtes Jahr in Eberstadt geht, stehen damit deutlich mehr Alternativen als zuletzt zur Verfügung. Nur Jan Karsten Gietzen und Dominik Wibbler haben den Verein verlassen. Mit Außenangreifer Felix Laub (DJK Freigericht) und Zuspieler Rafal Wojcik (TGM Gonsenheim) wurden zwei Neuzugänge gewonnen. Zudem kehrt Bastian Habbel nach einem studienbedingten Auslandsjahr zurück. Da auch Christopher Schäfer und Philipp Doberauer ihre monatelange Pause beendet haben, sind wieder alle drei Mittelblocker an Bord.

"Es ist gut, dass wir nun breit aufgestellt sind", meint Nils von Kriegsheim nach den personellen Schwierigkeiten der vergangenen Runde hörbar erleichtert. "Da waren wir nicht komplett und konnten öfter nur zu sechst antreten. Nach Auerbach sind wir zum Beispiel ohne Auswechselspieler und mit zwei Liberos gefahren. Trotzdem haben wir dort super gespielt und 3:0 gewonnen. Wir hatten ja keinen Druck, weil es keine Absteiger gab."

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Befreit spielten die Eberstädter dann umso besser auf; nur drei Partien gingen verloren. Am Ende waren sie Zweitbester der Liga - ein starkes Ergebnis. "Und dass jeder mal auf anderen Positionen spielen musste wegen der vielen Ausfälle, war eine gute Erfahrung und hat uns weitergebracht", findet von Kriegsheim, der auf eine möglichst reibungslose Saison ohne Corona-Probleme hofft. Dabei sei eines ganz wichtig: "Wir wollen vor allem Spaß haben."

Kader VC Eberstadt: Pit Kessler, Frank Treetzen, Nils von Kriegsheim, Felix Laub, Patrick Schneider, Konstantin Köhler, Patrick Lutz, Lennart Trümper, Matthias Lander, Christopher Schäfer, Philipp Doberauer, Bastian Habbel, Rafal Wojcik, Daniel Weber, Thomas Pirzer.