Hessischer Bundesligist blockt TSV Herrsching in 79 Minuten 3:0 ab und rücken auf Platz drei vor. Trainer Christoph Achten nach Familienfeier muss lange auf PCR-Test warten.
FRANKFURT - Die Partie verlief ganz nach Trainer Christophe Achtens Geschmack. Nach 79 Minuten schmetterte Diagonalspieler Daniel Malescha einen Ball auf die andere Seite des Netzes, den die Herrschinger Volleyballer dort nicht in den Griff bekamen und damit geschlagen waren. Mit 3:0 (25:18, 25:19, 25:19) gewannen die United Volleys so am Sonntag das Bundesligaduell gegen die Mannschaft vom Ammersee und schoben sich wieder auf den dritten Tabellenplatz vor. Schon am Mittwoch (19 Uhr), wenn es erneut in der Frankfurter Ballsporthalle im zweiten Heimspiel einer vierteiligen Serie gegen Schlusslicht TSV Haching München geht, könnten die mit der Lizenz der TG Rüsselsheim auflaufenden Hessen noch einen Rang weiter nach oben klettern.
„Wir haben wirklich gut gespielt und Herrsching viel Druck gemacht“, sagte Achten. Der Gegner sei zwar diesmal nicht so stark gewesen, „aber das kann uns egal sein“. Wichtige Kräfte wurden gespart; zudem hat der DVV-Pokalsieger seine eigenen Probleme. Routinier Jochen Schöps musste krankheitsbedingt pausieren, Mittelblocker Paul Henning hätte mit seiner Handverletzung nur notfalls spielen sollen, und Robin Baghdady laboriert weiter an Problemen in Schulter und Ellbogen.
Zudem hatte Achten selbst eine turbulente Woche hinter sich. Am Mittwoch feierte er mit der Familie den Geburtstag seiner Frau, am Freitag wurde bei dieser trotz Impfung das Coronavirus nachgewiesen. Der Belgier ließ sich daraufhin ebenfalls testen. Doch obwohl er extra mehr Geld in ein schnelles PCR-Ergebnis investierte, lag dieses wegen eines Problems „mit der Maschine“ so spät vor, dass der Chef erst gegen Ende zum Training erscheinen konnte. „Aber mein Trainerteam arbeitet professionell“, fügte der 43-Jährige hinzu. Und umso erfreuter sei er nach seiner ungeplanten Abwesenheit darüber gewesen, dass die Mannschaft am Spieltag so reibungslos funktionierte.
Einmal mehr überzeugte vor 430 Zuschauern vor allem Daniel Malescha, der gegen sein früheres Team mit zwölf Punkten erneut Topscorer war und auch zum wertvollsten Spieler der Begegnung bestimmt wurde. Gerne hätte der 27-Jährige auch gegen seinen Bruder Florian gespielt, der bei den Bayern zuletzt im Pokal ausgeholfen hatte. „Aber er hat einen Vollzeitjob und kann nicht einfach so während der Woche zu einem Spiel mitfahren“, erklärte der United-Kapitän. Vielleicht hat die Verwandtschaft vor seinen harten Schlägen aber nur Respekt gehabt.