TSV Langstadt ohne Spitzenkräfte zum Spitzenreiter
Der Tischtennis-Bundesligist ist auf doppelter Mission in Berlin. Zunächst ist das zweite Team im Drittliga-Topspiel gefordert, dann muss die Erste ran – unter kuriosen Umständen.
Von Lars Monzheimer
Die Drittliga-Mannschaft des TSV Langstadt (hier Anna Jansen) bestreitet am Samstag das Spitzenspiel in Berlin. Ein Teil des Teams wird dort am Sonntag auch für die Erste aufschlagen.
(Foto:Joaquim Ferreira)
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LANGSTADT - Kuriose Vorzeichen sieht Langstadts Teammanager Manfred Kämmerer vor dem letzten Punktspiel in der Frauentischtennis-Bundesliga am Sonntag bei Spitzenreiter TTC eastside Berlin. Auf beiden Seiten ist das Fehlen zahlreicher Stammspielerinnen zu erwarten und so ist der Ausgang der Partie kaum absehbar.
Langstadt tritt ohne das etatmäßige vordere Paarkreuz mit Petrissa Solja und Hsien-Tzu Cheng an, das beim internationalen Turnier im Oman im Einsatz ist. Da Monika Pietkiewicz den hessischen Nachwuchs bei einem Lehrgang in Düsseldorf betreuen müsse, stehe lediglich die zuletzt formverbesserte Alena Lemmer aus der Stammformation zur Verfügung. Da passt es, dass die zweite Mannschaft bereits am Samstag im Drittliga-Spitzenspiel bei den Füchsen Berlin gastiert und somit auch vor Ort ist. Neben Alena Lemmer werden damit drei Spielerinnen aus dem Zweitmannschaftskader dem Bundesligaaufgebot angehören.
Die Berliner Probleme rühren daher, dass ebenfalls am Sonntag das Halbfinal-Rückspiel der Champions League in Zagreb angesetzt ist. Daher werde wohl auch TTC eastside stark ersatzgeschwächt antreten. „Der Ausgang des Spiels scheint somit offen“, vermutet Kämmerer, der jedoch darauf verweist, dass sich unabhängig vom Spielausgang weder Berlin noch Langstadt in der Tabelle verbessern oder verschlechtern könnten. „Im Normalfall haben wir natürlich keine realistischen Chancen gegen den absoluten Topfavoriten“, blickt Kämmerer bescheiden nach vorne, hofft aber auf die eigene starke Reserve. Denn das zweite Berliner Team schlägt nur in der Regionalliga Nord auf. Die erste Garde mit Assen wie Xiaona Shan, Nina Mittelham oder Matilda Ekholm dürfte in der Champions League gefordert sein. Doch ohnehin liegt der Fokus bereits auf den Terminen 12. und 14. April, an denen die beiden ersten Playoff-Spiele angesetzt sind. Dann erwartet den starken Liganeuling entweder Vorjahresmeister DJK/SV Kolbermoor, Vizemeister TTG Bingen/Münster-Sarnsheim oder der TuS Bad Driburg.
MÜNSTER IN NOT
Doppelt im Einsatz sind die Tischtennis-Spielerinnen der DJK/BW Münster, die in der Regionalliga West dringend gegen den Abstieg punkten müssen. Am Samstag steht die schwere Auswärtsbegegnung beim Tabellendritten Kasseler Spvgg. Auedamm auf dem Plan, bevor am Sonntag der TTC Mennighüffen in der DJK-Halle gastiert. „Wenn wir nicht absteigen wollen, müssen dringend die ersten Punkte in der Rückrunde geholt werden“, erklärt Mannschaftsführerin Ursula Luh-Fleischer. „Dabei hoffen wir am Sonntag auf die Unterstützung der heimischen Fans.“ Fehlen wird erneut Spitzenspielerin Svenja Müller.
Am Samstag tritt die zweite Damenmannschaft zeitgleich mit der ersten Mannschaft bei Kassel Auedamm II in der Oberliga an. Nach dem Unentschieden im Hinspiel stehen die Chancen diesmal nicht so gut.
Die Langstädter Reserve reist zum Spitzenspiel der Dritten Bundesliga Nord zu den Füchsen Berlin. Derzeit liegen beide Teams nach Minuspunkten gleichauf, doch haben die Hauptstädterinnen drei Partien mehr bestritten und damit sechs Zähler mehr auf dem Konto. „Ein Sieg wäre also sehr wichtig, um den Tabellenführer nicht noch weiter enteilen zu lassen“, erklärt Kämmerer. Er relativiert aber die Bedeutung. „Das Spiel steht auch unter dem Eindruck, dass beide Vereine nicht für die Zweite Liga gemeldet haben. Das bedeutet also nach gegenwärtigem Stand, dass keine der beiden Mannschaften den Aufstieg, Meisterschaft hin oder her, wahrnehmen würde“. Der Entschluss sei auf Langstädter Seite erst kürzlich getroffen worden, da ein Aufrücken einen weiteren finanziellen und organisatorischen Aufwand beim südhessischen Bundesligisten bedeuten würde.