Langstadts Berlin-Bilanz: 4:6 im Topspiel, 6:0 beim Topteam
Die kuriose Doppel-Mission in der Hauptstadt hält für die Tischtennisspielerinnen des TSV einen Dämpfer beim Drittliga-Spitzenreiter und einen Sieg beim Bundesliga-Favoriten parat.
Von Lars Monzheimer
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BERLIN/LANGSTADT - Der Spielausgang könnte als Sensation gelten, doch tatsächlich waren es nur überaus kuriose Umstände, die zum 6:0-Auswärtserfolg von Aufsteiger TSV Langstadt in der Frauentischtennis-Bundesliga bei Spitzenreiter und Champions-League-Teilnehmer TTC eastside Berlin geführt haben. Beide Teams starteten stark ersatzgeschwächt, wobei die Drittligaformation Langstadts dem Regionalligaaufgebot des Hauptstadtklubs deutlich überlegen war. Die nahezu gleiche Langstädter Mannschaft hatte einen Tag zuvor im Spitzenspiel der Dritten Liga Nord bei den Füchsen Berlin jedoch unglücklich mit 4:6 das Nachsehen.
3. Bundesliga, Gruppe Nord: Füchse Berlin – TSV Langstadt II 6:4. Beide Vereine hatten im Vorfeld erklärt, an einem Zweitligaaufstieg nicht interessiert zu sein. Doch der Titelkampf war brisant genug – und knapp ging es zu. Gegen Berlins Nummer vier Sina Henning hätten Sonja Busemann und Anna Jansen im hinteren Paarkreuz punkten können, doch während Busemann in der ersten Runde den fünften Satz mit 12:14 abgab, scheiterte Jansen im letzten Einzel mit 11:13 im entscheidenden Durchgang, nachdem sie einen 0:2-Satzrückstand aufgeholt hatte. „Insgesamt war es enttäuschend, dass wir hinten keinen Punkt geholt haben“, bilanzierte Langstadts Teammanager Manfred Kämmerer, der vor allem Anna Jansen für ihre starke Leistung im zweiten Einzel ein Lob aussprach, aber zugleich von einem unglücklichen Netzroller ihrer Gegnerin im letzten Ballwechsel berichtete. „Wenn drei Spielerinnen kein Einzel gewinnen, dann kann man nicht punkten“, so Kämmerer nüchtern. Insbesondere Sonja Busemann sei „nicht so gut drauf gewesen“, hatte in ihrem ersten Einzel bei einer 10:8-Führung im fünften Satz selbst zwei Matchbälle. Doch einzig Janina Kämmerer gewann nach den beiden anfänglichen Doppelerfolgen ihre beiden Einzel. „Sie war wieder in einer überragenden Form, hat mentale Stärke bewiesen und sich gegen eine über sich hinauswachsende Olga Heinrich trotz einiger Matchbälle gegen sich wieder durchsetzen können“, lobte der Vater. In dieser Partie lag sie bereits mit 2:0 und 5:1 vorne, bevor ihre Gegnerin eine furiose Aufholjagd startete und selbst Matchbälle hatte. „Vor zwei Jahren wäre Janina hier noch verzweifelt, jetzt hat sie aber weiter gekämpft und ist ganz ruhig geblieben.“ Doch mehr als die Erfolge in ihren beiden Einzeln sollte es nicht geben.
Bundesliga: TTC eastside Berlin – TSV Langstadt 0:6. Tabellenführer und Meisterschaftsfavorit Berlin trat am Sonntagabend mit seinen Topspielerinnen zum Halbfinal-Rückspiel in Zagreb an. So hatte der bedeutungslose Bundesliga-Vergleich mit einem Erstligaspiel wenig zu tun. Auch bei Langstadt war nur Alena Lemmer aus dem Bundesligakader dabei. Sie verstärkte quasi die Zweite des TSV, die tags zuvor das Drittliga-Spitzenspiel in der Hauptstadt verloren hatte. Gegen die TTC-Reserve aus der Regionalliga spielten die Südhessinnen überlegen auf. „Das Spiel hatte Freundschaftsspielcharakter“, räumte Langstadts Teammanager Kämmerer ein. Vor gerade einmal 50 Zuschauern benötigte Langstadt nicht einmal eineinhalb Stunden für den lockeren Sieg, wobei die Berlinerinnen nur zwei Sätze gewannen, sodass zu keiner Zeit Spannung aufkam.
EINE ART DERBY
TSV Langstadt schließt seine erste Bundesliga mit 15:13 Zählern ab, also mit einem positiven Punktekonto ab. Als Tabellenfünfter trifft der Neulung nun in den Playoffs auf die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. Das Duell mit dem letztjährigen Vizemeister kann aufgrund der Nähe fast schon als Derby bezeichnet werden. Das Langstädter Heimspiel ist für Freitag, 12. April (18.30 Uhr) geplant, das Auswärtsspiel am Sonntag darauf. Die Termine müssen allerdings noch bestätigt werden.