Sonntag,
08.12.2019 - 19:10
3 min
Hunderstelsekunde entscheidet beim Finale des ECHO-Schwimmens

Von Udo Döring
Sportredakteur

Beim ECHO-Schwimmen haben am Sonntag viele Kinder mitgemacht. Foto: Peter Henrich
DARMSTADT - Auf die Plätze, fertig, los - und es folgen mutige Startsprünge, vorsichtige Hüpfer und auch mal kapitale Bauchplatscher. Der Stilmix setzt sich im Wasser fort, wenn sich die Jüngsten auf den 50 Meter langen Weg zum persönlichen Erfolgserlebnis machen. "Bin ich Erste?" fragt denn auch gleich die fünf Jahre alte Vivian, nachdem sie als erstes von 165 Kindern die zwei Bahnen beim Finale zum "Großen Preis des Darmstädter Echo" geschwommen war. "Schwimm mit" oder "ECHO-Schwimmen" sind die Kurzformen, unter denen sich der Nachwuchswettbewerb in nun 50 Auflagen einen Namen gemacht hat.
Und die kleine Vivian Wiegand hat sich am Samstag ihren Platz in der ewigen Statistik erschwommen. "Hier oben musst du hin", sagt der zwei Jahre ältere Winston und weist seiner kleinen Schwester den Weg auf die oberste Stufe des Podiums, die er wenig später selbst betritt. Als bester vereinsloser Schwimmer im Jahrgang 2012, während - die im Jahrgang 2014 freilich konkurrenzlose - Vivian schon zweimal pro Woche beim DSW Darmstadt trainiert.
Am anderen Ende der Leistungsspanne liefern sich DSW-Talente Rennen mit feiner Stilistik und Fotofinish. Mit der Tagesbestzeit von 28,88 Sekunden sichert sich Lea Makovec den Großen Preis bei den Schwimmerinnen, die einem Verein angehören. Mit der persönlichen Bestmarke schiebt sie sich auf Platz neun der ewigen Bestenliste, in der sie nun gleichauf mit Anna-Fiona Volz liegt, deren jüngere Schwester wiederum mit acht Hunderstel Rückstand Tageszweite und Elfte der Bestenliste wird.
Gerade eine Hundertstel Vor-sprung hat Jan Landzettel nach 29,14 Sekunden auf DSW-Teamkollege Rafael As. Schon mit vier Jahren begann für den Sohn zweier Leistungsschwimmer die Karriere beim ECHO-Schwimmen. "Ich erinnere mich genau, denn damals brauchte ich siebeneinhalb Minute", erklärt der heute Zwölfjährige lächelnd.
"Ein Start beim ECHO-Schwimmen gehört bei uns zum Pflichtprogramm", sagt Claudia Lachmann zu den Einsätzen ihrer Schützlinge, die schon regelmäßig nach Hessentiteln greifen. Die sportliche Leiterin der DSW-Schwimmabteilung bedauert etwas, dass es bei den Rennen der Besten schon sehr luftig geworden ist am Beckenrand, wo zu Beginn des Finaltages kaum freie Stehplätze zu finden waren.
In dem Trubel einer pickepackevollen Schwimmhalle behalten Brigitta Löwel und ihr gut 20-köpfiges Helferteam auch bis zum letzten der 32 Finalläufe den Überblick. Die Organisationsleiterin freut sich besonders, dass mit Fabiola Böhm ein zehn Jahre altes Talent aus Groß-Umstadt den Pokal als beste vereinslose Schwimmerin entgegennimmt. Bei den Jungs hält Magnus Kraft die silberne Trophäe stolz in der Hand. Er gehört zwar dem TuS Griesheim an. "Ich bin aber Triathlet", sagt der Elfjährige, der als Schwimmer also vereinslos ist.
So richtig ins Strahlen gerät Brigitta Löwel bei der Kür des jüngsten Teilnehmers. Torben Brunner erhält diesmal den Helmuth-Kempf-Preis, der an den Gründer des in Deutschland einzigartigen Wettbewerbs erinnert. Jahrgang 2014 wie die kleine Vivian, aber eben ein paar Tage jünger. Beide werden sicher noch öfter dabei sein, wenn es in nicht alzu ferner Zukunft dann auch irgendwann im neuen Nordbad heißt "Schwimm mit ... um den Großen Preis des Darmstädter Echo".