DSW-Schwimmer feiern Klassenerhalt auf den letzen Drücker

Bester Punktesammler: Julius Flohr führt das Bundesliga-Team des DSW Darmstadt in Essen zum Klassenerhalt. Foto: Peter Henrich
DARMSTADT - „Das war wirklich toll, denn die Jungs haben sich selbst belohnt. Sie haben gekämpft bis zum Ende“, freute sich Trainer Alexander Kreisel über den glücklichen Ausgang in der Schwimm-Bundesliga, bei dem sich die Männer des DSW Darmstadt (wie berichtet) den Klassenerhalt gesichert hatten. Mit Ach und Krach. Denn erst das allerletzte von 39 Rennen an zwei Tagen brachte die Entscheidung am Tabellenende.
Dort war der zwischenzeitlich abgeschlagene DSW nach einer grandiosen Aufholjagd im abschließenden dritten Durchgang zwar an den SC Magdeburg herangerückt, lag aber immer noch auf dem Abstiegsplatz. Adrian Balser (51,59) distanzierte jedoch über 100 Meter Freistil seinen Magdeburger Konkurrenten Marius Zobel (54,87) um über drei Sekunden. Aus dem Rückstand wurden 35 Punkte Vorsprung. Bei einem Endstand von 25 022 zu 24 987 eine Winzigkeit. Eine Sekunde langsamer, und der DSW wäre abgestiegen. Kreisel war es im Rückblick egal, ob die Magdeburger, die auch bei den Damen das Schlusslicht hielten, noch ernsthaft um die Erstklassigkeit kämpften.
Denn Zobels Bestzeit ist deutlich besser. Zwei Mannschaften in unterschiedlichen Bundesligen bedeuten aber doppelten Aufwand in der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft (DMS). Kreisel weiß das nur zu gut. Denn während seine Schwimmer in Essen am Start waren, kämpften sich die DSW-Frauen in Mainz auf den fünften Zweitliga-Platz. Ein gemeinsamer Start an einem Ort wäre leichter zu organisieren. „Tragisch wäre ein Abstieg nicht gewesen. Doch das war zweitrangig“, bevorzugt der Trainer die sportliche Lösung.
DSW-FRAUEN IM ZWEITLIGA-VORDERFELD
Für die Schwimmerinnen des DSW, die im Vorjahr den Aufstieg in die Erste Liga nur knapp verpasst hatten, blieb hinter den Zweitliga-Topteams eine Verfolgerrolle mit respektablem Abstand. Die überlegene Neckarsulmer Sport-Union (18 577) und der SC Wiesbaden (17 697) schwammen in Mainz mit großem Abstand auf die Aufstiegsplätze. Mit 16 736 Punkten auf dem fünften Gesamtrang der Gruppen Süd und Nord schlugen sich die Darmstädterinnen allerdings erneut gut, zumal – wie bei den DSW-Männern – eine wichtige Kraft zu ersetzen war. Mit Marco Koch war ja auch Lebenspartnerin Reva Foos zur SG Frankfurt gewechselt.
In die Führungsrolle rückte prompt Neuzugang Nina Kost, die in ihren vier Starts auf 3116 Zähler kam. Ihre beste Leistung zeigte sie über 100 m Freistil (53,85 Sekunden). Anna Elendt (2764 Punkte), Selina Celar (2588), Marlene Hirschberg (2538) und Bettina Fuhr (2386), bewältigten jeweils ebenfalls vier Strecken. Elena Schneider (3 Starts/1659), Lea Hechler (2/1125), Neele Knoke (1/560) ergänzten das Team.
In die Führungsrolle rückte prompt Neuzugang Nina Kost, die in ihren vier Starts auf 3116 Zähler kam. Ihre beste Leistung zeigte sie über 100 m Freistil (53,85 Sekunden). Anna Elendt (2764 Punkte), Selina Celar (2588), Marlene Hirschberg (2538) und Bettina Fuhr (2386), bewältigten jeweils ebenfalls vier Strecken. Elena Schneider (3 Starts/1659), Lea Hechler (2/1125), Neele Knoke (1/560) ergänzten das Team.
Diese barg für den Vorjahresfünften eine besondere Herausforderung, nachdem mit Marco Koch der Hauptpunktsammler zur SG Frankfurt gewechselt war. „Das sind 1000 Punkte, die uns verloren gehen“, rechnet Kreisel vor. Weitere Umstellungen kosteten ebenfalls Potenzial. In Teilen sei die Mannschaft „eigentlich noch nicht bundesligareif“, urteilt Alexander Kreisel.
Mit 3918 Punkten aus den maximal möglichen fünf Starts war Julius Flohr der erfolgreichste Darmstädter Punktesammler. Seine besten Leistungen waren die 200 m Freistil in 1:46,57 Minuten und die 1:58,02 auf 200 m Lagen. Über 100 m Freistil (0:48,90) erzielte er persönliche Bestzeit. Ihm am nächsten kam Lukas Löwel (3440 Punkte). Seine Top-Leistung waren die 100 m Rücken in 53,43 Sekunden. Über 200 m Rücken (1:58,76) und über die beiden kurzen Freistilstrecken erzielte er Hausrekorde.
Die weiteren Leistungsträger waren die Brustschwimmer Jan Fährmann (3297), Hubert Szablowski (3264) und Lennard Bremer (3201). Die meisten Punkte erreichte Fährmann über 100 m Brust (1:01,89). Über die gleiche Strecke zeigte auch Szablowski (1:00,62) seine beste Leistung. Bremer überzeugte über die doppelte Distanz (2:16,08). Wichtige Stütze war auch Adrian Balser (4 Starts/ 2428 Punkte), der am Ende dem Druck standhielt und den Klassenerhalt sicherte. Letztlich kam es ja auf jeden der Punkte an, die auch Jonathan Rimek (3/1699), Florian Lippke (3/1688), Sebastiano Lanucara (2/1052) und Robin Foos (2/1035) bei ihren Erstliga-Debüts holten.
DSW-Cheftrainer Alexander Kreisel war von der starken kämpferischen Leistung aller Starter begeistert: „Die Mannschaft hat sich nie hängen lassen, nur so war das tolle Finale möglich.“ Lutz Freudel, Vorsitzender der Schwimmabteilung, ist stolz darauf, dass der DSW ohne den Einsatz von internationalen Schwimmern den Klassenerhalt geschafft hat. „Das ist in der Bundesliga fast schon Standard. Das ist schade“, kritisiert Kreisel die Entwicklung. Für sein Team sieht er auch im kommenden Jahr große Probleme, da mit zuhalten.