Der rheinhessische Ringer-Bundesligist lag zwischenzeitlich hoch zurück - und hatte im letzten Duell sogar noch den Sieg zum Greifen nah.
Mainz. Der ASV Mainz 88 musste sich gegen den TuS Adelhausen mit einem Punkt zufriedengeben: 14:14 hieß es am Ende. Die Rheinhessen lagen zwischenzeitlich mit 4:12 zurück, kämpften sich Zug um Zug heran. Im letzten Duell hätte Murad Kuramagomedov mit einem vorzeitigen Sieg sogar noch den Gesamterfolg der 88er ermöglichen können - der Ungar kam aber nur zu einem 12:2-Sieg. Für Jubel im Mainzer Lager sorgte derweil ein erst 18 Jahre altes Eigengewächs. Drei Kampftage vor Abschluss der Hinrunde liegen die 88er nun auf Rang zwei - einen Zähler hinter Spitzenreiter KSV Köllerbach. Die Rheinhessen haben es aber noch selbst in der Hand, den Gruppensieg einzufahren: Nach den Duellen gegen Alemannia Nackenheim und RKG Freiburg kommt es am letzten Kampftag noch zum Fight gegen Köllerbach. „Natürlich wäre der Sieg heute möglich gewesen, aber wir können nach dem Kampfverlauf auch mit dem Remis leben”, befand 88-Coach Harun Yildiz, der den erkrankten David Bichinashvili am Mattenrand vertrat.
57 Kilo Greco: Ibrahim Fallacara sorgte für den perfekten Start aus Mainzer Sicht. Der frühere Nationalmannschaftskämpfer erzielte gegen Ianis Buzan schnell das 4:0, hielt seinen Kontrahenten im Boden fest und feierte nach 1:32 Minuten einen souveränen Schultersieg. Zwischenstand: 4:0.
130 Kilo Freistil: 88-Kapitän Wladimir Remel ging gegen Felix Krafft zwar 2:0 in Front, anschließend gab er jedoch Punkt um Punkt ab. Kurz nach der Pause führte Kraft 3:2 - gleich zwei Mal war Remel rausgetreten. Am Ende hieß es 6:2 für den agileren Adelhausener. Zwischenstand: 4:2.
61 Kilo Freistil: Der Mainzer Beka Bujiashvili und Artem Gebekov boten den Zuschauern ein absolutes Topduell. Der russische Weltklasseringer aus Adelhausen führte zunächst 4:0, ehe der international ebenso erfahrene Georgier im ASV-Trikot mit zwei starken Aktionen Sekunden vor der Pause ausglich. Die Entscheidung fiel schließlich in der letzten Minute. Bujiashvili ging zwar nach seiner Aktivitätszeit mit 7:6 in Front, Gebekov, der schon während dieser angesetzt hatte, erzielte das 8:7 und 10:8 - der Sieg für den Gast. Zwischenstand: 4:4.
98 Kilo Greco: Der erst 18-jährige Alen Tamrazov schaffte es gegen den früheren 88er und klaren Favoriten Etka Sever über die Zeit - und wurde dafür vom Publikum ausgelassen gefeiert. Das ASV-Eigengewächs sorgte für einen der Höhepunkte des Abends, als er - stilartfremd - den 13 Kilogramm schwereren Sever beim Stand von 0:9 spektakulär schleuderte, für einen schönen Überwurf vier Punkte erhielt. Diese Zähler waren letztlich Gold wert: Tamrazov unterlag nur mit 4:18, gab somit nur drei Mannschaftspunkte ab. Zwischenstand: 4:7.
66 Kilo Greco: Ashot Shabazyan kam mit dem Deutsch-Griechen Marnikos Theodoridis überhaupt nicht zurecht, zog nach 2:40 Minuten mit 0:15 den Kürzeren. Zwischenstand: 4:11.
86 Kilo Freistil: Ahmed Dudarov führte zur Halbzeit 1:0, der starke Pole Sebastian Jezierzanski, Dritter der EM 2022, glich kurz danach aus und markierte anschließend sogar das 3:1. Dudarov gelang nur noch das 2:3. Zwischenstand: 4:12.
71 Kilo Freistil: Alexander Semisorov machte mit Thomas Eckardt kurzen Prozess, schulterte den Adelhausener bereits nach 25 Sekunden. Zwischenstand: 8:12.
80 Kilo Greco: Ahmet Yilmaz legte gegen den kroatischen Olympiastarter Bozo Starcevic furios los, führte nach einer Minute 8:2. Nach sechs Minuten stand ein 11:2-Erfolg für den Türken zu Buche. Zwischenstand: 11:12.
75 Kilo Greco: Ein weiterer Spitzenkampf - zwischen dem Litauer Kristupas Sleiva, WM-Dritter 2021, und dem amtierenden Vize-Europameister Krisztian-Istvan Vancza aus Ungarn. Der Adelhausener Vancza hatte zunächst mehr vom Duell, erarbeitete sich eine 3:0-Führung. Sleiva verkürzte kurz nach der Pause auf 2:3, glich dann zum 3:3 aus. Als Vancza in die Bodenlage musste, war der Ungar schnell genug, um den Spieß rumzudrehen - das 4:3 für den Gast, der direkt das 6:3 nachlegte. Eine unnötige Niederlage aus ASV-Sicht. Zwischenstand: 11:14.
75 Kilo Freistil: Murad Kuramagomedov wollte vier Mannschaftszähler holen - am Ende wurden es drei. Der Ungar führte gegen Kevin Henkel mit 12:0, schien auf bestem Wege zum vorzeitigen Erfolg. Doch Henkel gelang selbst noch eine Wertung, das Duell endete 12:2. Endstand: 14:14.