Thomas Bach setzt auf den Faktor Zeit. Verständlich, bei noch vier Monaten bis zum Start der Olympischen Spiele in Tokio. Immerhin kann sich innerhalb von vier Monaten ziemlich...
Thomas Bach setzt auf den Faktor Zeit. Verständlich, bei noch vier Monaten bis zum Start der Olympischen Spiele in Tokio. Immerhin kann sich innerhalb von vier Monaten ziemlich viel verändern – auch zum Guten. Dennoch ist schon jetzt klar, dass Olympia nie und nimmer unter fairen Bedingungen stattfinden kann. Schon jetzt können nicht alle Athleten unter gleichen Bedingungen trainieren – wenn überhaupt. Die Vorbereitung, die ja in der Regel exakt auf das Saisonziel ausgerichtet ist, ist unterbrochen. Athleten, die in Quarantäne müssen, verlieren sogar noch mehr Zeit – und Kraft. Zudem könnte die Krise in manchen Ländern deutlich eher abklingen als in anderen. Hält man an Olympia fest, werden dennoch alle versuchen, irgendwie daran teilnehmen zu können. Für manchen Sportler wäre es eine vielleicht einmalige Chance. Überbelastung und Verletzungen könnten die Folge sein, wenn Sportler die versäumten Einheiten im Eiltempo nachholen wollten. Nein, der Faktor Zeit darf in dieser Diskussion keine Rolle spielen. Ein Wettkampf dieser Größenordnung hat im Sportkalender 2020 keinen Platz mehr. Fair wären die Spiele ebenso wenig, wie sie repräsentativ wären. Vielleicht lässt die Krise es zu, dass im Spätsommer oder Herbst andere internationale Wettbewerbe stattfinden können. Ohne große Bühne und ohne großen Druck. Der Rest muss warten.
Von Tommy Rhein