Hockeydamen des Rüsselsheimer RK legen zum Bundesliga-Auftakt gegen den Münchner SC einen „ärgerlichen“ Fehlstart hin. Gerät das Team nach dem 2:3 nun unter Druck?
Von Martin Krieger
Sportredakteur
Oft im Vorwärtsgang, aber selten zwingend: Die RRK-Hockeyspielerinnen um Carla Anagnostou (rechts) bleiben gegen den Münchner SC (Lara Wenz) zweiter Sieger.
(Foto: Vollformat/André Dziemballa)
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RÜSSELSHEIM - Die letzten Sekunden liefen herunter und der letzte verzweifelte Versuch, die Kugel noch einmal in den Schusskreis des Münchner SC zu bringen, verpuffte ebenso im „Bretterwald“ der dicht gestaffelten Gäste wie in etlichen Szenen zuvor. Resultat: Die Hallensaison in der Hockey-Bundesliga hat für das Damenteam des Rüsselsheimer RK ungut begonnen. 2:3 (1:3) hieß es Sicht der Hessinnen, die eigentlich mit einem Heimsieg loslegen und ihre Anwartschaft auf einen Spitzenplatz auf Anhieb belegen wollten.
„Ich bin schon enttäuscht, denn es war schließlich ein Heimspiel und ich habe München nicht besser gesehen. Die haben aber ihre Ecken reingemacht, wir nicht. Es ist insgesamt einfach etwas unglücklich für uns gelaufen“, sagte Trainer Norman Hahl, der im Vorfeld gerade die Heimausbeute als entscheidend für einen erfolgreichen Rundenverlauf hervorgehoben hatte. So aber müsse man nun zusehen, „dass man in einer wahrscheinlich super engen Liga nicht schnell unter Druck gerät.“
Die Gründe für den „ärgerlichen“ Fehlstart vor gut 100 Zuschauern in der Großsporthalle waren vielschichtig. Dass das Wegbrechen fünf starker Kräfte gegenüber der Vorsaison dem Niveau nicht zuträglich sein würde, stand zu erwarten. Dazu bestritten einige Talente ihre ersten Indoor-Erstligaspiele „und waren doch anfangs ziemlich nervös“, so Hahl. Und von der Torgefährlichkeit, die die nach Mülheim abgewanderte Petra Ankenbrand in den zurückliegenden Spielzeiten verlässlich ausgestrahlt hat, war das Team 2019/20 weit entfernt. „Der letzte Pass nach vorne kam leider oft nicht an und die letzte Konsequenz hat gefehlt. Die zweite Halbzeit war ganz ordentlich, aber wir waren einfach zu harmlos“, bilanzierte Hahl absolut zutreffend.
Dass der Ruderklub die zweiten 30 Minuten bestimmt und auch 1:0 „gewonnen“ hatte, weil die 17-jährige Vicky Zimmermann eine halbe Minute vor der Schlusssirene verkürzte, spricht dafür, dass es vor der Pause nicht gut gelaufen war. „Da haben wir nicht gut verschoben und zu langsam gespielt“, monierte Hahl. Nach dem Rückstand (4.) verpasste eine frei stehende „Bajuwarin“ das 0:2, sodass Mara Bentscheck die erste Strafecke zum Ausgleich nutzte (11.). Eine vermeidbare Ecke – Carla Anagnostou hatte bei einem Freischlag regelwidrig gestört – brachte München wieder nach vorne, wobei Keeperin Lisa Lahham den Ball unglücklich für eine auf der Torlinie stehende Mitspielerin abfälschte. Nach einem langen Ball stand es 1:3 (22.), und da auf der anderen Seite vier weitere Strafecken und eine zweiminütige Überzahl nicht zum Torerfolg führten, kam das 2:3 ganz einfach zu spät.