Noch immer die größte Baustelle: Die aufstiegsambitionierten RRK-Hockeydamen (rechts Anna Stumpf) lassen zu viele gute Torchancen ungenutzt verstreichen. Foto: Vollformat/André Dziemballa
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RÜSSELSHEIM - Was vor wenigen Wochenangesichts später Schneefälle undenkbar erschien, wird an diesem Samstag Realität: Die Wiederaufnahme der Feldhockeysaison findet bei Temperaturen statt, die einem deutschen Hochsommertag Ehre machen würden. Viel Schweiß ist freilich bereits in der Vorbereitung geflossen, wobei die beiden Topteams des Rüsselsheimer RK ihre Testspiele überwiegend gewonnen haben. Dass daraus nur bedingt Rückschlüsse auf die ersten ernsthaften Aufgaben gezogen werden sollten, ist beiden Trainern bewusst, für die es mit ihren Teams am Samstag um 15 Uhr am Frankfurter Riederwald und eine Stunde später am Sommerdamm zur Sache geht.
Während die in Lauerstellung liegenden RRK-Männer im erst sechsten Spiel der Regionalliga Süd Heimrecht gegen TB Erlangen haben, sind die Damen des Ruderklubs zum Start in die Rückrunde der Zweiten Bundesliga Süd als Tabellenführer bei der fünftplatzierten Eintracht gefragt. Auch wenn das Hessenderby zu Hause 4:1 gewonnen und die SGE vor 14 Tagen auch beim Turnier in Hanau 3:1 bezwungen werden konnte, hebt Norman Hahl mahnend den Finger: „Wir sollten auf keinen Fall in Rückstand geraten und generell vor Kontern auf der Hut sein“, sagt der RRK-Coach – wohl wissend, dass seine Schützlinge „nicht selten zehn Großchancen für einen Treffer brauchen.“ Ergo wünscht sich der angehende Lehrer, dass es am Samstag mal anders läuft und früh die Führung gelingt. Dagegen wird allen voran Irene Balek etwas haben. Die inzwischen 40-jährige Rekordnationalspielerin Österreichs (163 Einsätze), die mit dem RRK sechs Europacup-Triumphe und DM-Titel feierte, ist im Freien noch immer die Eintracht-Abwehrchefin.
Wen Hahl am Samstag von seinem rund 25-köpfigen Kader aufs Feld beordert, war am Donnerstag noch extrem ungewiss. Gleich zehn Spielerinnen waren in dieser Woche entweder erkrankt oder verletzt, darunter auch Torhüterin Nina Ankenbrand. „Aber egal wer letztlich spielt – wenn wir aufsteigen wollen, was unser Ziel ist, dann müssen wir uns in Frankfurt durchsetzen“, so Hahl.
Männer-Coach Jonathan Elliott fand Vorbereitung nicht gut
Obwohl Jonathan Elliott personell aus dem Vollen schöpfen und mit Erlangen den Tabellenvorletzten empfangen kann, gibt Rüsselsheims walisischer Männercoach nur bedingt optimistische Töne von sich: „Unsere Vorbereitungszeit war nicht so gut, hauptsächlich durch Dinge, die außerhalb unserer Kontrolle lagen – zum Beispiel der späte Schnee, der viele unserer frühen Pläne unterbrach. In der gesamten Phase haben wir nicht konstant gutes Hockey gespielt, aber ich weiß aus der Vergangenheit, dass wir uns tendenziell in der Liga verbessern.“
Die Mannschaft des Rangdritten selbst geht die ausstehenden sieben Partien offenbar deutlich zuversichtlicher an: „Die Jungs haben abgestimmt, was sie in dieser Saison erreichen wollten und 85 Prozent sagten ‚Aufstieg‘. Also werden wir alles dafür tun, was bedeutet, dass wir am Samstag voll auf Sieg spielen“, so Elliott. Da die Franken dem Tabellenzweiten und Zweitliga-Absteiger HG Nürnberg ein 1:1 abrangen und den unangenehmen Würzburger HTC 4:3 niederhielten, ist dem Trainer gleichwohl bewusst, „dass sie in der Liga überleben und uns Probleme bereiten können – wenn wir nicht gut spielen.“