Pauline Heinz feiert als 18. Spielerin des Rüsselsheimer RK ihr Debüt im A-Nationalteam Bundestrainer Xavier Reckinger ist trotz des 1:3 gegen Gastgeber Argentinien zufrieden.
Von Martin Krieger
Sportredakteur
Gleich geht‘s los: Rüsselsheims Pauline Heinz (links) läuft mit dem deutschen Nationalteam zu ihrem ersten A-Länderspiel gegen Gastgeber Argentinien aufs Feld.
(Foto: DHB/Fabian Schuler)
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BUENOS AIRES - Die Trauer ob des verlorenen ersten Bundesliga-Saisonspiels ihres Vereinsteams im rund 11 500 Kilometer entfernten Rüsselsheim war bereits bei der Anfahrt ins Stadion wie weggeflogen: „Es fing schon super an, als wir per Eskorte zum Platz gefahren wurden und alle anhalten mussten, sobald unser Bus kam. Uns wurde vorher angekündigt, dass 2000 Zuschauer kommen würden, aber als wir dann auf dem Feld eingelaufen sind, habe ich echt Gänsehaut bekommen. Und als die Nationalhymne kam, hatte ich echt Tränen in den Augen. Was man sich immer als Hockeyspielerin gewünscht hat, ging gestern in Erfüllung. Da war ich dann schon ein bisschen stolz“, berichtet Pauline Heinz von den letzten Minuten vor ihrem ersten A-Länderspiel in Buenos Aires.
Dass Gastgeber Argentinien, Weltmeister von 2002 und 2010, die erste von vier Begegnungen bei einem Gegentreffer durch Naomi Heyn (Mannheimer HC) 3:1 (1:1) gewann, nahm die 18 Jahre alte Hoffnungsträgerin des Rüsselsheimer RK ebenso mit Fassung wie der Bundestrainer: „Man hat gemerkt, dass die Trainingsbelastungen der letzten Tage in den Knochen steckten. Aber mir geht es in den Spielen hier vorwiegend darum, dass wir Dinge ausprobieren, auch mal Spielerinnen auf anderen Positionen ausprobieren. Daher ist es logisch, dass Argentinien, das schon seit drei Monaten zusammen trainiert, uns Schwierigkeiten macht. Die Erfahrungen, die wir hier machen, sind unglaublich wertvoll“, so Xavier Reckinger.
Und wie hat der 35 Jahre alte Belgier Pauline Heinz als 18. RRK-Nationalspielerin bei ihrem Debüt gesehen: „Natürlich ist das erste Länderspiel etwas ganz Besonderes. Ich habe ihr gesagt, dass sie es einfach genießen soll und nichts falsch machen kann. Ich finde, sie hat sich gut durchgesetzt, und es war für mich schön zu sehen, wie sie einfach versucht hat, ihr Bestes zu geben.“
Klingt so, als dürfe Pauline Heinz am Mittwoch, Donnerstag oder Sonntag damit rechnen, weitere Gelegenheit erhalten, sich an das schnellere, griffigere und robustere Hockey auf Weltniveau heranzutasten. Auch wenn aus dem 28-köpfigen Olympia-Perspektivkaders beim sogenannten „Klimalehrgang“ immer zehn Spielerinnen aussetzen müssen. Autogramme schreiben, was Pauline Heinz nach den ersten Minuten im Nationaltrikot mit der Nummer 66 ebenfalls große Freude bereitete, mutmaßlich weiterhin inklusive.