Zweitliga-Hockeydamen des Rüsselsheimer RK besiegen Nürnberger HTC 3:2 und erfreuen sich an Berlins erstem Fehltritt. Die ersatzgeschwächte A-Jugend verpasst das DM-Ticket.
Von Martin Krieger
Sportredakteur
Starke „Aushilfe“: Vicky Krüger (rechts) spielte gegen den Nürnberger HTC laut ihrem Trainer Norman Hahl so auf, „als wäre sie nie weggewesen“.
(Foto: Vollformat/André Dziemballa)
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RÜSSELSHEIM - Am Ende eines intensiven und ungewöhnlich sonnigen Oktober-Wochenendes brach sich am Sommerdamm doch wieder positive Stimmung Bahn. Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK hatten den bis dato punktgleichen Nürnberger HTC in einem intensiven Spiel 3:2 (1:2) niedergekämpft und damit den ersten Teil der Feldrunde 2018/19 mit dem vierten Saisonsieg abgerundet. Die Freude, die unter dem Aus der weiblichen A-Jugend beim Kampf um eines von vier DM-Fahrkarten rund zweieinhalb Stunden zuvor gelitten hatte, weil ein starkes Nachwuchsduo für das Damenteam aussortiert worden war, wuchs sogar noch an, als bekannt wurde, dass Zweitliga-Spitzenreiter Blau-Weiß Berlin beim TuS Obermenzing erstmals gestrauchelt war (1:3).
Gut gelaunt ließ denn auch Norman Hahl das Duell mit den erwartet starken Fränkinnen Revue passieren: „Ich habe mich richtig über unseren Erfolg gefreut, denn es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wir heute mal das Glück des Tüchtigen hatten. Und natürlich war das Ergebnis aus München eine schöne Zugabe, denn nun können wir – wenn alles gut läuft – im kommenden Jahr noch als Erster aus der Hinrunde hervorgehen“, sagte der RRK-Trainer.
Zwei Gegentreffer innerhalb von 40 Sekunden
Gänzlich ungetrübt verliefen die letzten 60 Freiluftminuten anno 2018 für den Lehrer freilich nicht. Nach früher Führung durch Petra Ankenbrands achten Saisontreffer (4.), lagen die unter Erfolgsdruck stehenden Gastgeberinnen neun Minuten später hinten. „Ein Eckentor kann man ja mal kriegen, aber dass wir vom Anstoß weg einen krassen Fehlpass spielen und 40 Sekunden später zurückliegen, hat mich gestört und ratlos gemacht“, so Hahl. In der Pause stellte er von Mann- auf Raumdeckung um, was sich als ein Schlüssel zum Erfolg erweisen sollte. „Dadurch konnten wir viele Bälle anfangen, und Lotta Hof hat darüber hin aus Nürnbergs Torjägerin Julia Feißner toll aus dem Spiel genommen“, berichtete Rüsselsheim Coach.
A-JUGEND SCHEITERT AM UHC HAMBURG
Den West-Dritten ausgeschaltet, aber am Nord-Zweiten gescheitert: Die weibliche A-Jugend des RRK hat den Sprung zur deutschen Endrunde verpasst. Das Team von Trainer Tim Welsch musste sich nach dem 5:4-Sieg nach Penaltyschießen gegen Rot-Weiß Köln am Sonntag im entscheidenden Spiel am Sommerdamm dem Favoriten UHC Hamburg 0:3 beugen, musste in dieser Partie aber ohne U18-Nationalspielerin Pauline Heinz sowie Stürmerin Stella Tegtmeier auskommen. Das Duo sollte auf Beschluss der Abteilungsleitung im Zweitliga-Damenteam mittun (Bericht folgt).
Dieser erfreute sich vier Minuten nach Wiederbeginn am schönsten Tor des Tages: Pauline Heinz, im Jugendteam zuvor schmerzlich vermisst, schnappte sich im Mittelfeld den Ball, umkurvte zwei, drei Gegenspielerinnen und vollstreckte flach mit der argentinischen Rückhand. „Perfekt gemacht“, lobte Hahl. Und als Kapitänin Celina Hocks bei der zweiten Strafecke goldrichtig stand und zum Siegtreffer abstauben konnte, hatte der RRK unter dem Strich für viele doch alles richtig gemacht.