Der Bezirksoberligist fährt einen klaren Derbysieg gegen den TV Beerfelden ein und will die kommenden Gegner weiterhin ärgern.
ODENWALDKREIS - In der Handball-Bezirksoberliga Odenwald-Spessart Gruppe eins hat die HSG Rodenstein durch den Derbysieg über den TV Beerfelden in letzter Sekunde noch den Sprung in die Aufstiegsrunde geschafft, in der auch Beerfelden antreten wird. Die spielfreie MSG Odenwald rutscht dagegen in die Abstiegsrunde, der auch die HSG Erbach/Dorf-Erbach angehört, deren Spiel gegen die MSG Groß-Zimmern/Dieburg abgesagt wurde.
TV Beerfelden - HSG Rodenstein 27:39 (13:17). Zwar reisten die Gäste erneut mit einem Rumpfkader zum entscheidenden Gruppenspiel an, am Ende sprach Spielertrainer Björn Beilstein aber "von einem der besten Spiele der Saison" und lobte entsprechend: "Ich bin mega stolz auf die Jungs." Ohne John Vogler und Philipp Ripper, für die Thomas Berg und Rene Baier aushalfen, gestaltete die HSG die ersten zehn Minuten noch etwas träge und agierte mehrmals überhastet im Abschluss. Beim Stand von 6:6 war der Ausgleich jedoch geschafft, und von nun an drehten die Gäste auf. Aus der sehr stabilen Abwehr heraus kam Rodenstein gut in sein Tempospiel und agierte vor dem Beerfelder Tor sehr zielstrebig in den direkten Duellen. Zudem gelang es der HSG auch, über die Außen für viel Gefahr zu sorgen, wo Erik Sponagel (acht Tore, davon ein Strafwurf) und Bastian Flechsenhar (fünf Treffer) einen ordentlichen Anteil am Erfolg hatten. Die Gastgeber, die ihrerseits auf Spielmacher Oliver Schwöbel (privat verhindert) verzichten mussten, haderten dagegen mit ihrem Abschlusspech und dem oft fehlenden Zug zum Tor. Auch die Rodensteiner Spieler auf den Halbpositionen bekam der TV über 60 Minuten nicht in den Griff. Beim Stand von 13:17 ging es schließlich in die Kabinen.
Auch im zweiten Durchgang merkte man Beerfelden das Fehlen von Schwöbel deutlich an, es mangelte an Ideen im Angriff und der nötigen Durchschlagskraft. Anders die Rodensteiner, die mit einem Fünf-Tore-Lauf ab der 36. Minute die endgültige Entscheidung herbeiführten und von 21:16 auf 26:16 davonzogen. In der Schlussphase hielt die HSG den Vorsprung konstant und legte bis zum 39:27-Endstand sogar noch zwei Treffer drauf, unter anderem, weil sie von acht Strafwürfen sieben verwandelte. "Wir wollten eigentlich einen versöhnlichen Abschluss, aber wir hatten einfach zu wenig Zug zum Tor und zu oft Abschlusspech", kannte Beerfeldens Pressesprecher Christian Werner die Gründe für die Niederlage. "Ich denke, wir hatten individuell einfach mehr Klasse auf dem Feld. Wenn man den Verlauf der Runde sieht, stehen wir zurecht da oben. Die Aufstiegsrunde war das Minimalziel, und dass wir es jetzt noch geschafft haben, freut uns sehr", resümierte Beilstein.
Die Beerfelder Tore markierten: Marek Beysel (5/2), Christian Werner (4), Marvin Beysel (4), Hendrik Gutjahr (4/1), Bastian Müller (3), Johannes Ewert (2), Max Dinnebier, Björn Friedrich und Sven Friedrich.
Die weiteren Rodensteiner Treffer erzielten: Björn Beilstein (9/6), Hans Seibert (6), Thomas Berg (5), Christipher Heyd (3), André Speier (2) und Rene Baier.
Die Ziele für die Aufstiegsrunde ähneln sich bei den beiden Odenwälder Teilnehmern sehr. "Wir sehen das realistisch: Wir haben bis jetzt eine gute Saison gespielt und uns dafür belohnt. Der Klassenerhalt war das Ziel - jetzt wollen wir noch ein bisschen Spaß haben in den letzten Spielen", erklärt Werner. Auf der Gegenseite weiß auch Beilstein, dass große Ziele für die Play-offs eher nicht angebracht sind: "Es wird allein durch die Punktedifferenz schon schwierig, und im Normalfall sind die bayrischen Teams, auf die wir jetzt treffen, noch mal eine Klasse besser. Wir wollen das Beste daraus machen, die anderen ein bisschen ärgern und mit Blick auf die Zukunft auch den jungen Spielern viel Spielpraxis geben."