Nasrim Nezami (Mitte) von der FSG Odenald behauptet sich gegen ihre Gegenspielerinnen Nina Stracuh und Sophia Maul. Foto: Herbert Krämer
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BAD KÖNIG - Bad König. Die Landesliga-Handballerinnen der FSG Odenwald überrollte zum zweiten Mal in dieser Saison eine Coronawelle, die sie entscheidend personell schwächte. Im alles entscheidenden Spiel um die Qualifikation zur Oberliga-Aufstiegsrunde verloren die Odenwälderinnen am Samstagnachmittag gegen Konkurrent ESG Crumstadt/Goddelau 22:23 (11:12) und müssen nun in der Abstiegsrunde versuchen, den Klassenerhalt zu realisieren.
Die Begegnung hielt für die Odenwälderinnen niederschmetternde Vorbedingungen parat: Zunächst einmal blieb es bis zum Anwurf nicht bei den zwei Corona-Infektionen. Vier weitere Fälle kamen hinzu. Unter den sechs Coronakranken waren auch drei Akteurinnen, die zu den ersten Sechs auf dem Parkett zu zählen sind. Eine Spielabsage hätte nichts Wesentliches geändert, denn die Regularien hätten eine Neuansetzung bis zum darauffolgenden Wochenende vorgesehen. "Selbst wenn die Spielerinnen bis dorthin freigetestet gewesen wären, wäre es aus gesundheitlicher Sicht nicht vertretbar gewesen, sie dann direkt einzusetzen. Dann wäre das Spiel ebenfalls nicht gewertet worden und wir hätten auch in die Abstiegsrunde gemusst. Wir wollten es dann doch unter den jetzigen Bedingungen sportlich versuchen", begründete FSG-Trainer Günter Hanst seine Schützlinge gegen die ESG Crumstadt/Goddelau auflaufen zu lassen.
Zuerst einmal gab es aber ein dickes Lob vom Trainer: "Meine Mannschaft hat über das gesamte Spiel hinweg leidenschaftlich gekämpft. Einige Vorgaben, wie zum Beispiel das Wurfverhalten gegenüber der starken gegnerischen Torhüterin oder das Rückzugsverhalten, wurden jedoch nicht so umgesetzt, wie wir uns alle das vorgestellt hatten."
Die Riedstädterinnen kamen, gerade im ersten Durchgang, immer wieder aus der ersten Welle heraus zu einfachen Torerfolgen. Zumindest anfangs gestalteten die Kurstädterinnen die Partie ausgeglichen. Nach knapp 20 Minuten wuchs der Rückstand auf fünf Tore an und es drohte ein Davonziehen der Riedstädterinnen. "Meine Mannschaft hat sich aber bemerkenswert zusammengerissen und bis zum Seitenwechsel wieder bis auf ein Tor herangekämpft", sagt Hanst, der dabei auch auf die höherklassig erfahrene Nasrin Nezami setzen durfte, die sich in dieser Phase als treffsichere Siebenmeterschützin erwies. "Vor allem hat sie konsequent so geworfen wie besprochen", fügte Hanst an.
Knackpunkt in diesem umkämpften Spiel waren drei wacklige Minuten zwischen der 42. und 45. Minute. Die FSG hatte sich gerade einen Zwei-Tore-Vorsprung (18:16) erarbeitet, als ihr in der Folgezeit vier technische Fehler unterliefen, die der Gast mit Tempogegenstößen nutzte und das Ergebnis auf 18:20 drehte. Die Odenwälderinnen gaben auch danach nie auf, aber der Kräfteverschleiß der tapfer Verbliebenen war nicht mehr zu übersehen, sodass alles in einer unglücklichen 22:23-Niederlage mündete. Niedergeschlagenheit nach dem Schlusspfiff: "Die Stimmung ist momentan natürlich im Keller. Wir werden uns aufraffen und den Kampf in der Abstiegsrunde annehmen und alles dafür tun, die Klasse zu halten", so der Odenwälder Trainer abschließend.
FSG-Tore: Nasrin Nezami (10/8), Lea Rebscher (3), Sina Rebscher (3), Jule Hofferberth (2), Lara Bitsch (2) und Valerie Berres (2).