Aufsteiger TGB Darmstadt steht vor schwerem Saisonstart

Stefanie Güter kommt vom Bundesligisten Mainz 05 - ein echter Coup. Archivfoto: Sascha Kopp
© Sascha Kopp

Die Frauen des Handball-Oberligisten gehen mit personellen Problemen in die am Samstag beginnende Runde. Für Trainer Manuel Silvestri geht es nur um den Klassenerhalt.

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DARMSTADT. Die Handball-Damen der TGB Darmstadt starten am kommenden Samstag (10.) in das Abenteuer Oberliga. Dabei ist die Saisonvorbereitung alles andere als positiv verlaufen, hatten die Darmstädterinnen doch mit vielen Widerständen zu kämpfen. Auch den oft ersten Urlaub nach zwei Corona-Sommern ließen sich die meisten Spielerinnen von Trainer Manuel Silvestri nicht nehmen.

In der Oberliga sind zudem bei vielen Vereinen Haftmittel zugelassen. Wichtig ist folglich, dass sich die Akteurinnen mit dem Harz beschäftigen und auch damit trainieren. Doch das war in den Sommerferien aufgrund einer fünfwöchigen Hallenschließung nicht möglich gewesen. "Die Stadt hat uns Steine in den Weg gelegt. Ohne Halle lassen sich die wichtigsten Trainingseinheiten nicht durchführen", hadert Silvestri. Kein einziger Oberliga-Konkurrent musste auf Hallenraum während der Vorbereitung verzichten. Überhaupt fühlen sich die Darmstädter Handballvereine aufgrund der miserablen Hallensituation und der enormen Kosten für die Trainingseinheiten vom Magistrat seit Jahren schon ein bisschen im Stich gelassen - Probleme, die die Konkurrenten gar nicht kennen.

Bis zum letzten Spieltag kämpfte die TGB in der vergangenen Saison um den Aufstieg, Regeneration war daher kaum möglich. Mit Sarah Jakob, Ronja und Christina Binder fallen zudem Leistungsträgerinnen langfristig aus. "Eigentlich sind wir eher in der Vorbereitungsphase, der Wettkampf kommt eindeutig zu früh für uns. Ich sehe uns da erst im Oktober", sagt Silvestri. Der Pädagoge hat sich auch deshalb dafür entschieden, auf angeschlagene Kräfte vorerst zu verzichten. Es spielt nur, wer wirklich fit ist.

Glücklicherweise hat der Kader jedoch auch so viel Qualität. Der Abgang von Torfrau Naomi Speckhardt zur HSG Nieder-Roden wurde durch Julia Sarper (SG Egelsbach) aufgefangen. Auch schlossen sich mit Elena Tabuda-Meyer (Budenheim,), Lotte Norwig (Baunatal) und Stefanie Güter weitere Spielerinnen an. Güter kommt vom Bundesligisten Mainz 05 - ein echter Coup. Die erfahrene Linkshänderin befindet sich nach einem Kreuzbandriss derzeit aber noch im Aufbautraining.

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Am Samstag (19.30 Uhr) starten die Bessungerinnen in der heimischen Lichtenbergschule in die neue Spielzeit; Gegner TSG Leihgestern dürfte gleich eine enorme Hürde für den Aufsteiger darstellen. "Sie haben eine sehr gute Spielanlage und werden mit Sicherheit um den Aufstieg mitspielen. Da sind wir natürlich klarer Außenseiter", erklärt Silvestri, für den es ab dem ersten Spieltag nur um den Klassenerhalt geht.

Von Bernd Kalkhof