Mannheimer gewinnen das Topspiel der Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt mizt 28:27, weil Torwart Joel Birlehm auf der Flucht getroffen wurde.
MANNHEIM. Ist der dritte Titel in dieser Saison etwa ein Thema? Die Rhein-Neckar Löwen spielen jedenfalls aktuell groß auf. Die Mannheimer gewannen am Samstag das Topspiel der Handball-Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 28:27 (14:13) und mischen mit der perfekten Bilanz von 10:0 Punkten munter an der Tabellenspitze mit.
Die 7051 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Es war ein Handball-Thriller, der in den Schlusssekunden entschieden wurde. Der Schwede Jim Gottfridsson glich eine Minute vor Schluss zum 27:27 für Flensburg aus. Noch 26 Sekunden waren zu spielen, als der überragende Albin Lagergren die 28:27-Führung für die Löwen erzielte. Flensburg hatte den letzten Angriff: Lasse Møller kam aus dem Rückraum zu einem freien Wurf – und scheiterte am Mannheimer Schlussmann Joel Birlehm, der mit dem Fuß abwehrte und mit seiner achten Parade zum Matchwinner avancierte. Kurz danach war Schluss und die Löwen tanzten vor Freude auf dem Feld.
„Das sind zwei sehr starke Mannschaft aufeinandergetroffen. Wir sind selbstbewusst aufgetreten, es ist ein intensives Spiel gewesen“, erklärte Uwe Gensheimer, der nach seinen Bauchmuskelproblemen wieder in den Kader zurückkehrte. Und der Linksaußen machte eine überragende Partie, erzielte zehn Treffer. Löwen-Spielmacher Juri Knorr lobte: „Wir waren vielleicht gerade in der Endphase das entschlossenere Team. Ich freue mich besonders für Joel Birlehm, dass er den letzten Ball wegnehmen konnte.“ Der Mannheimer Keeper erkläre nach seiner Fußparade: „Beim letzten Wurf hatte ich den Ball gar nicht gesehen. Ich hatte wohl etwas Glück, dass ich auf der Flucht getroffen wurde.“
Flensburgs Trainer Maik Machulla war angefressen: „Wir sind extrem enttäuscht. Wir konnten die Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, weder im Angriff noch in der Abwehr wirklich umsetzen.“
Die Löwen dagegen spielten wieder viele Tempogegenstöße aus einer starken Abwehr heraus. Doch Flensburg hielt die Begegnung bis zum Schluss offen. „Flensburg war im sechs gegen sechs ein bisschen besser, wir aber im Tempospiel. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten, vielleicht, dass wir alle Siebenmeter reinmachen. Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können“, so Löwen-Coach Sebastian Hinze. Tatsächlich war es ein tolles Duell. Die Löwen machen derzeit sicherlich Lust auf mehr.
Löwen: Appelgren, Birlehm (Tor); Kirkeløkke (1), Gensheimer (10/5), Groetzki (3), Knorr (1), Helander, Ahouansou, Lagergren (7),Schefvert (3), Michalski, Horžen, Gislason, Jaganjac (2), Kohlbacher (1).
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Fellbach/Heppenheim). – Strafminuten: 4:8. – Zuschauer: 7051. – Beste Spieler: Birlehm, Lagergren, Gensheimer/Buri, Jakobsen, Rød.