Noch einmal zwei Odenwald-Derbys

Wladimir Jakovenko (hier im Spiel gegen Germania Ober-Roden II) geht mit dem TV Fränkisch-Crumbach am Sonntag im Heimspiel gegen die TSG Steinbach auf Torejagd. Foto: Fernando Baptista
DIEBURG/ODENWALD - Am letzten Spieltag des Jahres steht in der Fußball-Kreisoberliga Dieburg/Odenwald am Sonntag (2.) ab 14 Uhr das Derby zwischen dem TV Fränkisch-Crumbach und der TSG Steinbach auf dem Plan. Außerdem hat der FV Mümling-Grumbach Türk Beerfelden zu Gast.
Beim TV Fränkisch-Crumbach läuft es derzeit fast schon von alleine. Seit fünf Spieltagen ist der derzeitige Zweitplatzierte ungeschlagen, vier Siege gab es zuletzt in Serie. Nach einer turbulenten Vorrunde inklusive Trainerwechsel kann sich die Form der Fränkisch-Crumbacher aktuell „sehen lassen“, wie es Abteilungsleiter Thomas Henschke formuliert. „Unser Ziel war es vor der Saison, uns spielerisch und tabellarisch zu verbessern. Außerdem wollten wir schnell Punkte sammeln, um Sicherheit und Lockerheit zu bekommen. Das hat ganz gut funktioniert.“
Vor allem mit der Auswärtsbilanz von sieben Siegen aus zehn Spielen ist man beim TV sehr zufrieden, während Henschke die Heimbilanz von drei Siegen aus sieben Partien als „Manko“ bezeichnet. „Wenn die Gegner zu uns kommen, stellen sie sich erst mal hinten rein“, kennt der Abteilungsleiter die Gründe für die schwache Heimbilanz. „Aber wenn es am Sonntag mit einem Heimsieg klappt, sind wir sehr zufrieden.“ Dass Fränkisch-Crumbach eine solch gute Saison spielt, hat vor allem zwei Gründe: Zum einen hatte der TV in der Hinserie nahezu keine Verletzungssorgen, konnte fast jede Woche aus dem Vollen schöpfen. „Dafür sind wir sehr dankbar und hoffen, dass das so bleibt“, sagt Henschke. Zum anderen passt unter Trainer Andreas Degenhardt inzwischen auch das Drumherum, „der Wohlfühlfaktor ist wieder da“, erklärt der Abteilungsleiter, was für die Mannschaft wichtig sei, um ihr Potenzial auch abzurufen. „Aber wir haben unseren Leistungszenit – vor allem zuhause – noch längst nicht erreicht“, ist sich Henschke sicher. Die guten Leistungen und die komfortable Ausgangssituation führen allerdings zu einem kleinen Problem: Denn aufsteigen will der TV eigentlich gar nicht. „Wenn man den Aufstieg sportlich erreicht, sollte man das den Spielern auch ermöglichen. Aber der Vorstand schaut natürlich auch auf die wirtschaftliche Seite“, erklärt Henschke. In der Kreisoberliga dürften in der kommenden Saison einige spannenden Derbys auf dem Spielplan stehen, die Partien der Gruppenliga wären dagegen vor allem zeit- und kostenintensiv. Einen Sieg gegen den kommenden Gegner TSG Steinbach peilt Fränkisch-Crumbach natürlich trotzdem an, um danach auf Rang zwei zu überwintern – und das Aufstiegsthema in der Winterpause nochmal neu zu überdenken. Die Steinbacher verloren zuletzt ihr Duell gegen Mümling-Grumbach mit 0:2 und zogen auch beim 3:5 im Hinspiel gegen Fränkisch-Crumbach den Kürzeren. „Das war aber keineswegs so einfach wie das Ergebnis aussieht. Wir hatten Glück, dass wir zur richtigen Zeit die Tore gemacht haben“, warnt Henschke. „Steinbach hat Qualität, ist spielerisch besser, als es die Tabellensituation aussagt.“ Beim 3:3 gegen Klein-Zimmern verschenkte der TVS Neustadt zuletzt den Sieg. Ein Dreier bei Viktoria Schaafheim wäre somit umso wichtiger, da der TSV seinen Vorsprung auf die Abstiegsplätze dadurch auf zehn Punkte erhöhen und entspannt in die Winterpause gehen könnte.
Es war nicht gerade ein glanzvoller 2:0-Sieg, den der FV Mümling-Grumbach zuletzt in Steinbach holte. Aber immerhin reichten die drei Punkte für den Sprung auf Rang drei, wo man am Sonntag eine letzte Chance hat, auf dem Relegationsplatz zwei zu überwintern. Dafür müsste allerdings ein Erfolg gegen Türk Beerfelden her, das seit dem Trainerwechsel vor vier Wochen auf einer kleinen Erfolgswelle surft. Drei Siege in Folge gab es seitdem.
Der SV Lützel-Wiebelsbach steht weiterhin auf einem direkten Abstiegsplatz. Vier Punkte sind es aktuell bis zum rettenden Ufer, sodass ein Sieg im letzten Spiel gegen Germania Ober-Roden II die Nerven der Lützel-Wiebelsbacher sicher etwas entspannen würde. Die Germania steht zwar nur vier Plätze vor dem SV, hat aber schon fast doppelt so viele Punkte gesammelt.
Die SG Sandbach hat auf Platz sechs einen Punkt weniger auf dem Konto als Gastgeber Hassia Dieburg auf Rang vier. Um weiter ganz oben mitzumischen, wäre ein Sieg für die Sandbacher enorm wichtig.