Mainz 05-Trainer Martin Schmidt: „Ich habe keinen Karriereplan“
Sein Vertrag läuft im Juni 2018 aus. Dann wäre Martin Schmidt acht Jahre beim FSV Mainz 05, dreieinhalb davon aus Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten. Zuletzt gab es Gerüchte über eine Kontaktaufnahme von Bayer Leverkusen – die Schmidt prompt dementierte. „Es gab 100 Prozent kein Kontakt zu Leverkusen. Das ist reine Spekulation“, sagte er vor drei Wochen. Nun gab der Schweizer Einblick in sein Seelenleben.
Von Dennis Rink
Stellvertretender Chefredakteur
Immer engagiert bei der Sache: Trainer Martin Schmidt fühlt sich beim FSV Mainz 05 aktuell sehr wohl. Foto: Sascha Kopp
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MAINZ - Sein Vertrag läuft im Juni 2018 aus. Dann wäre Martin Schmidt acht Jahre beim FSV Mainz 05, dreieinhalb davon aus Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten. Zuletzt gab es Gerüchte über eine Kontaktaufnahme von Bayer Leverkusen – die Schmidt prompt dementierte. „Es gab 100 Prozent kein Kontakt zu Leverkusen. Das ist reine Spekulation“, sagte er vor drei Wochen. Nun gab der Schweizer Einblick in sein Seelenleben.
„Ich habe keinen Karriereplan“, sagt er. „Ich plane nicht in irgendeine Richtung. Mein Gefühl muss stimmen. Deshalb will ich mir da kein Limit setzen.“ Denn dieses Gefühl, diese Leidenschaft, diese Gier nach Erfolg, das alles stimme aktuell sehr wohl. „Ich bin hier sehr glücklich“, sagt Schmidt.
Zumal der 49-Jährige durchaus auch dafür zu gewinnen ist, über eine längere Zeit bei einem Verein zu arbeiten. Als Trainer müsse man nicht immer „ein Sesselhüpfer“ sein. Im Gegenteil. „Ein Team über lange Zeit zu entwickeln, sich immer neu zu erfinden, das ist auch eine Trainerqualität.“ Deshalb imponieren Schmidt die Legenden Arséne Wenger, der seit 1996 bei Arsenal London an der Seitenlinie steht, oder Guy Roux, der den AJ Auxerre mit kleinen Unterbrechungen von 1961 bis 2005 betreut hat.
„Es kann auch sehr erfüllend sein, so lange Zeit kontinuierlich in einem Verein zu arbeiten“, sagt Schmidt, für den die richtige Entwicklung einer Mannschaft ohnehin erst im zweiten und dritten Jahr einer Amtszeit beginnt. „Dann hat man den Kader, den man sich vorstellt, hat drei, vier, fünf Spieler, die dich begleiten.“ Aktuell steckt Schmidt mit seinem Team in jenem dritten Jahr.
Nicht bis 65 an der Linie
Unabhängig davon, wie lange Schmidt noch beim FSV Mainz 05 in Amt und Würden ist, steht für den 49-Jährigen schon jetzt fest, dass er nicht bis 65 an der Linie stehen wird. So ist zumindest der Plan. „Ich freue mich auch darauf, wenn irgendwann eine etwas ruhigere Zeit kommt.“ Vorher hat der Schweizer als Trainer aber noch etwas vor. „Ein paar Jahre will ich schon noch machen“, sagt Schmidt. Schließlich habe er seine Ausbildung nicht hinter sich gebracht, um dann schnell wieder aufzuhören. 2014 erhielt er die Uefa-Pro-Lizenz.
Während die 05-Trainerlegende Jürgen Klopp schon immer davon geträumt hat, einmal in England zu arbeiten – und sich diesen Wunsch mit seinem Wechsel nach Liverpool schließlich auch erfüllt hat – würde es Schmidt eher in den Süden ziehen. „Wenn ich träume, dann eher von Wärme und Süden“, lächelt er und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Aber vielleicht auch als Tourist.“
Als sein möglicher Nachfolger in Mainz – zu einem unbekannten Zeitpunkt – wird immer wieder Sandro Schwarz gehandelt. „Ich traue ihm den Sprung zu 100 Prozent zu“, hat Schmidt eine hohe Meinung von dem Drittliga-Coach der 05er. „Er arbeitet schon jetzt auf einem Niveau wie manche vielleicht in der Zweiten Liga nicht, ist unheimlich breit aufgestellt. Er wäre bereit für so ein Amt.“ Der Vertrag von Schwarz am Bruchweg läuft übrigens in diesem Sommer aus.