Kolumne: Der Fluch des FSV Mainz 05 gegen seine Ex-Trainer ist erklärbar
Von Bardo Rudolf
Sportredakteur Mainz
Mit Borussia Dortmund hatten die Trainer Jürgen Klopp (links) und Thomas Tuchel gegen Mainz 05 meistens Grund zur Freude. Archivfoto: Sascha Kopp
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MAINZ - Wenn der FSV Mainz 05 bisher in der Fußball-Bundesliga auf einen seiner ehemaligen Trainer traf, hieß der Gegner immer Borussia Dortmund. Zwölfmal maßen sich die Mainzer in diesen Bundesliga-Begegnungen mit Jürgen Klopp. Viermal bekamen sie es mit Thomas Tuchel zu tun. Und die Bilanz aus diesen Begegnungen fällt für die 05er ernüchternd aus. Elfmal gewannen die Ex-Coaches, dreimal gab es ein Unentschieden und nur zweimal setzte sich der FSV durch. 2009/10 schoss Adam Szalai das Tor zum 1:0-Sieg, und 2014/15 traf zunächst Shinji Okazaki, ehe BVB-Profi Matthias Ginter mit einem Eigentor den 2:0-Endstand herstellte. Beide Siege gelangen den Mainzern zu Hause. Auswärts sind die 05er gegen ihre Ex-Trainer noch sieglos.
Und trotz dieser Bilanz kann der FSV positiv in die Begegnung am Samstag um 15.30 Uhr gehen, wenn ihn Martin Schmidt mit dem VfL Wolfsburg erwartet. Denn die genannte Negativ-Statistik hat weder etwas damit zu tun, dass die Ex-Trainer die Mainzer besonders gut kennen noch dass die 05-Profis in diesen Begegnungen übermotiviert waren. Vielmehr zählte der BVB in fast all diesen Jahren zu den Spitzenklubs der Bundesliga. Und gegen die ist es der Normalfall, dass die Mainzer mehr Spiele verlieren als gewinnen.
Wolfsburg präsentiert sich hingegen bisher sportlich auf Augenhöhe mit den Mainzern, auch wenn der VfL einen deutlich höheren Lizenzspieler-Etat aufweist. Dazu ist der Ausgang der Partie auch aus anderen Gründen offen: Beide Teams gehen mit neuem Selbstvertrauen in die Partie. Wolfsburg zieht dieses aus dem Effekt des Trainerwechsels und einem 2:2 bei Bayern München. Mainz hat einen 1:0-Heimsieg gegen Hertha BSC im Rücken. Und taktisch sind die Voraussetzungen auch ausgeglichen. Martin Schmidt kennt perfekt die Stärken und Schwächen der Mainzer Profis, die er noch bis Ende Mai trainiert hatte, umgekehrt weiß 05-Coach Sandro Schwarz nach seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Schmidt genau, wie der Schweizer eine solche Partie angeht.
Mit Borussia Dortmund hatten die Trainer Jürgen Klopp (links) und Thomas Tuchel gegen Mainz 05 meistens Grund zur Freude. Archivfoto: Sascha Kopp Foto:
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Über Sieg oder Niederlage wird also am Samstag vor allem entscheiden, wer die bessere Tagesform auf den Platz bringt. Vor einem Fluch gegen ihre Ex-Trainer müssen die 05er hingegen keine Angst haben. Auch wenn die Bilanz etwas anderes ausdrückt.