Samstag,
14.12.2019 - 18:39
3 min
„Eine Gerade mitten ins Gesicht“: Stimmen zum 05-Spiel
Von Henning Kunz und Nils Salecker

05-Keeper Robin Zentner ist bedient. Im Hintergrund jubelt der Dortmunder Marco Reus über seinen ersten Auswärtstreffer in dieser Saison. (Foto: Harald Kaster)
MAINZ - Gegen eine Borussia aus Dortmund in dieser Form war für den 1. FSV Mainz 05 kein Kraut gewachsen. Bei der 0:4-Heimniederlage sah der rheinhessische Fußball-Bundesligist nahezu kein Land. Nicht in die Zweikämpfe zu kommen: Für die 05er auf dem Platz war das phasenweise „frustrierend“, schilderten sie nach dem Spiel. „Wir wollten mutig sein, das hat aber nach den ersten zehn Minuten nicht mehr geklappt“, sagte beispielsweise Jean-Paul Boetius, der selbst kaum offensive Akzente setzen konnte. Der Tenor: Der BVB war für den FSV mehr als eine Kragenweite zu groß.
Rouven Schröder (05-Sportvorstand): „Es war eine auch in der Höhe verdiente Niederlage gegen eine Dortmunder Spitzenmannschaft, die einfach nicht unsere Kragenweite ist. Solange du das 0:1 hältst, hast du zwar immer noch die Hoffnung, mit einem durchrutschenden Ball ranzukommen, letztlich war das 0:2 das Schlüsselerlebnis. Da war dann der Deckel drauf. Werder Bremen (1:6 bei Bayern München; Anm. d. Red.) und wir haben heute eine rechte Gerade mitten ins Gesicht kassiert. Jetzt heißt es, sich schnell zu schütteln und die richtigen Dinge anzusprechen.“
Achim Beierlorzer: (05-Trainer): „Wir haben gegen einen richtig guten Gegner gespielt und verdient verloren. Am Anfang ist es uns gelungen, aggressiv am Mann zu sein. Wir hatten zwar keine Chancen, konnten aber Dortmund vom Tor fern halten. Dann ist aber Dortmund sehr flexibel, hat die rechte Seite teilweise mit vier Leuten überladen, womit wir nicht gut zurechtgekommen sind. Ärgerlich ist dann, dass das Gegentor nach einer Ecke fällt. Wir wussten aber, dass wir nur 0:1 zurücklegen, wollten etwas probieren. Der Knackpunkt war dann der Konter vor dem 0:2. Wir wollen in jedem Spiel unsere Chancen suchen, haben gehofft, dass uns Dortmund vielleicht ein bisschen unterschätzt. Dem war aber nicht so.“
Lucien Favre (BVB-Trainer): „Am Anfang haben wir Mühe gehabt, den Ball zu halten. Unser Gegner war sehr aggressiv, hat gut gepresst. Nach der ersten Viertelstunde war es viel besser. Wir hatten viel mehr Ballbesitz, hatten Chancen, haben gut gespielt, finde ich, und haben verdient 1:0 geführt. Nach der Halbzeit haben wir mehr Räume gefunden und haben dann das 2:0 und 3:0 gemacht. Ein gutes Spiel von uns.“
Ridle Baku (05-Mittelfeldspieler): „Wir sind gut reingekommen und hätten das nutzen müssen, um die ein oder andere Chance zu bekommen. Dann kamen wir nicht in die Zweikämpfe, weil Dortmund im Mittelfeld immer Überzahl erzeugt hat. Das ist dann schon sehr frustrierend. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ihre ganze individuelle Klasse gesehen. Bei uns hat die Umstellung auf die Viererkette etwas gedauert, weil es im Stadion etwas laut war.“
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Jean-Paul Boetius (05-Mittelfeldspieler): „Wir waren heute nicht zielstrebig genug. Wir haben versucht, mutig zu sein, das hat aber nicht geklappt. Am Anfang waren wir drin, dann nicht mehr, weil Dortmund sehr flexibel war im Mittelfeld. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht den Druck zu erhöhen und haben dann sehr einfache Gegentore bekommen. Für JP (Jean-Philippe Mateta, Anm. d. Red.) freut es mich sehr, dass er wieder zurück ist. Schade ist, dass er erst rein kam, als es schon 3:0 stand. Das Spiel in Bremen wird sehr intensiv werden. Für uns zählen da nur drei Punkte.“
Levin Öztunali (05-Mittelfeldspieler): „Wir haben gut begonnen, Dortmund wurde Mitte der ersten Halbzeit stärker. Dann bekommen wir das Gegentor nach einer Ecke. Wir wollten weiter nach vorne spielen und haben ihnen dabei vielleicht zu viel Raum gegeben.“