„Krasse Fehler“ kosten RW Walldorf zum Auftakt Zählbares
Der Fußball-Hessenligist setzt zum Auftakt in Griesheim auf Youngster. Die starke zweite Halbzeit der Rot-Weißen kann Niederlage aber nicht mehr verhindern.
Von Dirk Winter
Routinier: Walldorfs Kapitän Christian Matheisen (rechts, hier mit Griesheimer Patrick Stumpf) war der Senior in der Startelf der Rot-Weißen bei der Niederlage in Griesheim.
(Foto: Jens Dörr)
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WALLDORF - Tewen Spamer, 20 Jahre. Kento Nakamura, Alexander Vogler und Benedikt von Hagen, alle 19 Jahre. Maximilian Huß und Philipp Velosa gar erst 18 Jahre alt. Alle diese Talente spielten in der Startelf, mit der Fußball-Hessenligist SV Rot-Weiß Walldorf am Freitagabend in den Saisonauftakt ging. Dass diese im Durchschnitt 22,4 Jahre junge Mannschaft Fehler machte, teils krasse Fehler, die zur 1:2-Niederlage bei Viktoria Griesheim führten, mochte ihr Trainer Artur Lemm nicht vorwerfen. Kapitän Christian Matheisen, mit 31 Jahren der Senior dieser Elf, sieht es genauso: „Wir haben uns im Verein für einen Weg entschieden, der zu Rot-Weiß Walldorf einfach passt. Das heißt, mit jungen, talentierten Spielern arbeiten. Diesen Weg finde ich richtig gut.“ Und dass so junge Fußballer Fehler machen, sich in manchen Situationen auch noch nicht abgeklärt verhalten, sei vollkommen normal.
Das Griesheimer Führungstor aber muss sich vor allem RWW-Torhüter Marcel Czirbus ankreiden, auch wenn mit Huß ein Youngster an der Szene beteiligt war: Statt entschlossen herauszulaufen und zuzupacken, ließ sich der zögerliche Czirbus vom Torschützen Emin Aykir den Ball abjagen. Beim Griesheimer 2:0 von Patrick Stumpf ging ein verlorener Zweikampf im Mittelfeld (Nakamura) voraus.
„Wir müssen ganz dringend diese krassen Fehler abstellen“, sagt Lemm. Die Patzer hätten letztlich die Punkte gekostet. Im Angriff scheiterten die Walldorfer mehrmals am starken Viktoria-Torhüter Elias Derwein, etwa Mahdi Mehnatgir (33.) und Julian Ludwig (53.). Mit dem Engagement seiner Mannschaft war der Trainer zufrieden: „Wir haben Griesheim gezwungen, sehr unkontrolliert mit langen Bällen nach vorne zu spielen.“ Überhaupt sei sein Team das aktivere gewesen.
Spielerisch ließ die Partie zu wünschen übrig, insbesondere in der ersten Halbzeit. Mit der Hereinnahme von Nikola Mladenovic, Ilas Benazza, Fabian Borger und Laurin Vogt brachte Lemm mehr Schwung und Stabilität ins Walldorfer Spiel. Mit der Folge, dass die Rot-Weißen im zweiten Durchgang überlegen waren.
Mladenovic hätte wohl in der Startelf gespielt, wäre er wegen eines verpassten Rückflugs nicht erst am Donnerstagabend statt am Mittwoch aus dem Urlaub heimgekehrt. Der Mittelfeldmann versäumte deshalb das Abschlusstraining. Borger bereitete mit seiner Flanke den späten Anschlusstreffer von Mahdi Mehnatgir vor. Ein Tor, das in Unterzahl fiel. Denn kurz zuvor war Nils Herdt, gerade erst ins Spiel gekommen, unglücklich mit Keeper Derwein zusammengeprallt – und war zunächst bewusstlos liegen geblieben. Der Stürmer wurde im Krankenhaus untersucht, wo eine leichte Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. Das RWW-Auswechselkontingent war bereits erschöpft. Für den Heimauftakt an diesem Mittwoch (20 Uhr) gegen Neuling SV Unter-Flockenbach deutet Lemm Veränderungen an. Als Kritik an der Elf vom Freitag will dies der Trainer aber nicht verstanden wissen. Welche Änderungen es genau gibt, macht Lemm auch von seinen Eindrücken vom Gegner abhängig. Als Aufbaugrundlage für diese Partie taugen die starken RWW-Phasen des Griesheim-Spiels nur bedingt, findet Lemm: „Am Mittwoch erwartet uns ein anderes Spiel.“