Fußball-Hessenligist trennt sich von Ex-Profi Mohamadou Idrissou, verlängert mit Trainer Richard Hasa sowie Co Ramssi Rettaily und holt Peter Seitel als Sportlichen Leiter.
Von Jens Dörr
Weil dem Verein das Auftreten von Mohamadou Idrissou (Zweiter von links) nicht gefiel, ist das Gastspiel des früheren Bundesligaprofis bei Viktoria Griesheim schon wieder beendet.
(Foto: Jens Dörr)
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GRIESHEIM - Fußball-Hessenligist SC Viktoria Griesheim hat in mehrerlei Hinsicht personell Nägel mit Köpfen gemacht. Die Südhessen haben die Verträge mit Chefcoach Richard Hasa und Co-Trainer Ramssi Rettaily verlängert und arbeiten mit dem Duo auch in der Saison 2021/22 zusammen. Zudem kehrt Peter Seitel in offizieller Funktion an den Hegelsberg zurück und wird Sportlicher Leiter. Der Stürmer und frühere Bundesliga-Profi Mohamadou Idrissou muss den Verein nach einem kurzen Gastspiel im Herbst dagegen wieder verlassen.
Idrissou hatte im Oktober mit 40 Jahren noch einmal sein Comeback in der Hessenliga gewagt und wollte dabei sein angekratztes Image polieren. Die Viktoria wiederum hatte sich vom wuchtigen Angreifer sportliche Hilfe im Abstiegskampf und gewisse Reize für ihre vielen jungen Spieler versprochen. Letztlich blieb es bei fünf Einsätzen in der Hessenliga (ein Tor) und einem Auftritt im Kreispokal (zwei Tore). Für die kommende Runde planen die Griesheimer nicht mehr mit dem einstigen Nationalspieler Kameruns, der in der Bundesliga 27 Tore in Spielen für Eintracht Frankfurt, SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach erzielte. Dem Verein hatte die Außendarstellung Idrissous – etwa ein seltsamer Social-Media-Beitrag – nicht gefallen.
Wesentlich erfreulicher ist da die Rückkehr von Peter Seitel. Der 50-Jährige war früher bereits Spieler, Trainer und Sportlicher Leiter der Griesheimer und ist in letztgenannter Funktion in die Verantwortung zurückgekehrt.
Weil dem Verein das Auftreten von Mohamadou Idrissou (Zweiter von links) nicht gefiel, ist das Gastspiel des früheren Bundesligaprofis bei Viktoria Griesheim schon wieder beendet. Foto: Jens Dörr
Peter Seitel kehrt als Sportlicher Leiter zu Viktoria Griesheim zurück. Foto: Jens Dörr
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„Der Kontakt zur Viktoria ist nie abgerissen“, sagt Seitel, der regelmäßig Zuschauer der Hessenliga-Heimspiele war. Spielausschuss-Chef Uwe Krichbaum sei immer wieder an ihm dran gewesen, zudem will sich der Verein auf einigen Positionen erneuern und verjüngen. Davon zeugt auch, dass die Viktoria unter anderem Thomas Zöller für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit gewonnen hat.
Seitel will vor allem als „Schnittstelle zwischen Mannschaft und Vorstand“ fungieren. „Dass ich mich wieder einbringe, soll auch ein Zeichen dafür sein, dass es nach Corona wieder weitergeht“, sagt Seitel, der seine Stärken unter anderem im Netzwerk zu anderen Vereinen des Rhein-Main-Gebiets und zu den regionalen Nachwuchsleistungszentren sieht. Für deren Spieler kann ein im Ligavergleich finanziell schwach aufgestellter Hessenligist wie Griesheim als Sprungbrett dienen und sportlich dabei selbst profitieren. Seitel, dessen Funktion als Sportlicher Leiter kein gewähltes Vorstandsamt ist, wirkt ab sofort an der Kaderplanung mit. Am Dienstagabend standen erste Gespräche mit den Spielern des bisherigen Kaders an.
Den werden weiterhin Richard Hasa und Ramssi Rettaily trainieren. Mit der Annullierung der Saison 2020/21 und dem damit verbundenen Verbleib der Griesheimer in der Hessenliga hat der Sportclub inzwischen Planungssicherheit gewonnen und kann deshalb mit der Vorbereitung auf die nächste Spielzeit beginnen. Ein weiteres positives Signal kommt aus der zweiten Mannschaft (Kreisliga A Darmstadt) der Viktoria: Trainer Christian Wild hat für die kommende Saison zugesagt. In der Jugend bleibt der Verein mit mehr als 20 Nachwuchsteams und 40 Trainern ohnehin sehr gut aufgestellt. Seine traditionell am Gründonnerstag stattfindende Mitgliederversammlung hat die Viktoria Pandemie-bedingt verschoben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.