FCA Darmstadt setzt auf Elton da Costa und viele Brasilianer
Der Gruppenligist hält an seinem Konzept fest, will mit dem neuen Spielertrainer sowie vielen Fußballern aus Nord- und Südamerika vorne mitmischen.
Von Jens Dörr
Im Kreispokal-Viertelfinale gegen Viktoria Griesheim (links Jean Marie Starck) mussten der FCA und Spielertrainer Elton da Costa (rechts) noch auf die meisten Zugänge verzichten.
(Foto: Jens Dörr)
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ARHEILGEN - Der FCA Darmstadt hält auch nach zwei Corona-Spielzeiten an seinem ungewöhnlichen Modell mit vielen Fußballern aus Nord- und Südamerika fest. In der Fußball-Gruppenliga Darmstadt wollen die Arheilger mit vielen Brasilianern, ein paar US-Boys und einer Handvoll Spieler aus der Region vorn mitmischen. Zusammenschweißen soll sie der neue Spielertrainer Elton da Costa.
Der 41-Jährige stammt ebenfalls aus Brasilien und spricht daher neben Deutsch und Englisch auch Portugiesisch. Freilich gehört da Costa im südhessischen Fußball fast schon zum Inventar. Der Ex-Profi machte sich beim SV Darmstadt 98 spätestens durch sein Last-Minute-Tor beim „Wunder von Bielefeld“ 2014 unsterblich; zuletzt coachte da Costa den Gruppenligisten FC 07 Bensheim.
Beim FCA Darmstadt war der Brasilianer, der 1999 nach Deutschland kam (erste Station war der FSV Frankfurt), ebenfalls schon mal aktiv: vor sieben Jahren, als ihm die Lilien kein adäquates Angebot für die gerade erreichte Zweite Bundesliga machten. In Arheilgen blieb er zunächst nur eine Saison, „der Kontakt zum FCA ist aber nie abgerissen“, sagt er. Als ihm der FC Bensheim Anfang des Jahres mitteilte, ohne ihn weitermachen zu wollen, entschied er sich für die Rückkehr zu den Darmstädtern, „trotz mehrerer Optionen“.
Da Costa tat dies in dem Bewusstsein, dass die Vorbereitung schwierig werden würde. „Ich habe gewusst, dass nicht alle Spieler von Anfang an da sein würden“, berichtet er. Die Brasilianer und US-Amerikaner trudelten in den vergangenen Wochen erst sukzessive ein. Nur wenige von ihnen waren schon mal beim FCA, „die meisten Spieler sind neu“. Der Kader beläuft sich auf 22 bis 25 Mann, darunter zwei Torhüter. Eine Handvoll Spieler studiert oder arbeitet in der Region, sofern eine Erlaubnis dazu vorliegt; der Löwenanteil der Akteure ist jedoch eingereist, um in Deutschland Fußball zu spielen und sich über Arheilgen höherklassigen Vereinen zu empfehlen.
Da Costa hat das nicht mehr nötig, wird aber weiter selbst auf dem Platz stehen. „Die Jungs sind schon gut, aber nicht besser als ich“, meint er augenzwinkernd. „Ich habe noch Lust zu kicken und zu trainieren“, fügt er an. Dreimal wöchentlich bittet der Coach seine Spieler zum Training – doch individuell üben diese noch öfter, ob auf dem Platz oder im Kraftraum. „Die Jungs sind gut“, sagt der Trainer, der „seit dem ersten Gespräch mit dem Verein eingebunden“ gewesen sei, „welcher Spieler kommen soll und welche Qualitäten er hat“. Besonders Luca und Marcel Bergemann unterstützen da Costa bei allen Belangen ums Gruppenliga-Team; einen Co-Trainer hat (und braucht) da Costa derweil nicht.
Für den umstrittenen Ansatz des FCA hat er durchaus Sympathien: „Es ist ja nicht so, dass wir keine Spieler aus der Region hätten. Es ist aber schwierig, hiesige Spieler mit dieser Qualität zum FCA zu locken.“ Insofern wirbt er darum, der amerikalastigen Arheilger Mannschaft eine Chance zu geben und sich unvoreingenommen ihre Spiele anzugucken. Er verspricht: „Wir werden an der Mannschaft viel Freude haben.“
Der FCA soll dementsprechend oben mitspielen. Als Aufstiegsfavoriten nennt Elton da Costa den VfR Groß-Gerau und die SG Langstadt/Babenhausen, traut aber auch seinem Ex-Klub Bensheim einiges zu. Bei Generalprobe am Samstag gelang dem FCA Darmstadt ein 2:2 gegen Verbandsligist VfR/Dersim Rüsselsheim.