Zwei Tore reichen nicht: Lilien mit Remis gegen Heidenheim

aus SV Darmstadt 98

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Lilien-Stürmer Philip Tietz pflückt im Spiel gegen Heidenheim einen Ball akrobatisch aus der Luft. Foto: Sascha Lotz

Zweimal hat der SV 98 geführt, zweimal konnte Heidenheim ausgleichen. So müssen sich die Lilien mit einem Unentschieden begnügen, obwohl sie über weite Strecken besser waren.

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DARMSTADT. Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startformation im Vergleich zum Auswärtssieg beim Hamburger SV vergangene Woche auf einer Position. Klaus Gjasula verbüßte seine Gelb-Rot-Sperre. Christoph Zimmermann übernahm für ihn die zentrale Position in der Dreierkette. Links neben ihm agierte Kapitän Fabian Holland, der seinerseits nun allerdings in der kommenden Partie fehlen wird. Bereits in der 9. Minute kassierte Holland gegen Heidenheim eine Gelbe Karte – die fünfte in der laufenden Saison. Somit ist er nächste Woche beim Heimspiel gegen Bielefeld gesperrt.

Die erste gute Gelegenheit, bei der einige der 13280 Fans schon den Torschrei auf den Lippen hatten, produzierten die Lilien in der 11. Minute. Nach einem Freistoß sicherte sich Patric Pfeiffer den zweiten Ball, wechselte mit einem langen Ball auf Matthias Bader gut die Seite. Die Hereingabe von Bader konnte von Heidenheims Patrick Mainka gerade noch vor dem herangerauschten Phillip Tietz geklärt werden. Der Abpraller landete vor den Füßen von Marvin Mehlem. Dessen flacher Schuss war dann aber kein Problem für Heidenheim-Keeper Kevin Müller.

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Manu bringt Lilien in Führung

Die Darmstädter waren in der Anfangsphase das bessere Team, auch wenn ihnen nicht alles gelang. Aber sie waren sehr griffig in den Zweikämpfen, hatten deutlich mehr Ballbesitz. Und in der 19. Minute die nächste gute Gelegenheit. Wieder war es Bader auf rechts, der den Ball gefährlich in den Strafraum beförderte. Tobias Kempe kam zum Abschluss, er hätte aber wohl besser zu dem hinter ihm lauernden Braydon Manu durchgelassen. Sieben Minuten später war es erneut Kempe, der aus 16 Metern abzog – in die Arme von Müller. Nur noch die Fingerspitzen bekam Müller beim Versuch von Patric Pfeiffer dran (34.). Das reichte jedoch knapp aus, um den Ball zu entschärfen. Zuvor spielte sich Abwehrmann Pfeiffer in Mittelstürmermanier gekonnt durch die Heidenheimer Defensive. Sein Abschluss hätte einen Hauch präziser sein müssen.

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Sehr präzise war dann aber nur zwei Minuten später der Schuss von Manu. Der quirlige Offensivspieler schlenzte das Spielgerät – nach einem tollen Pass in die Schnittstelle von Fabian Schnellhardt – unhaltbar zur Darmstädter Führung ins Tor (36. Minute). Die Heidenheimer Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Darmstadts Torwart Marcel Schuhen verhinderte in der 42. Minute mit einer starken Reaktion den schnellen Ausgleich der Gäste. Im zweiten Versuch schmiss sich Zimmermann in den Schuss Tim Kleindienst. Eine Doppelchance kurz vor der Pause, die die Darmstädter aber im Kollektiv gut abwehren konnten. So ging es mit der verdienten knappen Führung in die Kabine.

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Aus dieser kamen die Lilien mit einer personellen Veränderung. Kapitän Holland hatte sich im ersten Durchgang in einem Zweikampf verletzt. Für kam Frank Ronstadt in die Partie. Die Lilien blieben ihrer Linie treu: Verteidigten leidenschaftlich, holten sich viele zweite Bälle und versuchten, über eine schnelle Überbrückung des Mittelfelds, Nadelstich in der Offensive zu setzen. Mit der Einwechslung Ronstadts lief nun auch in der Vorwärtsbewegung etwas mehr über die linke Seite. Darüber ging in den ersten 45 Minuten kaum etwas.

Mit der sechsten Darmstädter Ecke in der 60. Minute belohnten sich die Hausherren beinah für ihren unermüdlichen Einsatz mit dem zweiten Treffer. Kempe zwirbelte den Ball perfekt auf den Kopf von Pfeiffer. Keeper Müller konnte gerade so zur nächsten Ecke klären.

Apropos Ecke: Auf der anderen Seite nutzten die Heidenheimer ihren zweiten Eckstoß zum Ausgleich (70.). Mainke köpfte die Flanke von Jonas Föhrenbach zum 1:1 in die Maschen. Da stimmte die Zuordnung in der Darmstädter Hintermannschaft das erste Mal nicht, die Heidenheimer nutzten dies gnadenlos aus. Kurz darauf war Schluss für Lilien-Torschützen Manu. Für ihn kam Oscar Vilhelmsson ins Spiel (73.) – für eine spannende Schlussphase.

Auf Führung folgt erneuter Ausgleich

Denn die Lilien stellten in der 76. Minute den ursprünglichen Abstand wieder her. Zunächst stand Mehlem bei seinem Abschluss noch der rechte Pfosten im Weg. Von dort aus prallte der Ball zu Ronstadt ab, der aus kurzer Distanz freie Bahn hatte und den Ball unhaltbar zum 2:1 einschweißte. Doch die Heidenheimer blieben gefährlich und wollten mit etwas Zählbarem nach Hause. Sechs Minuten nach dem Treffer von Ronstadt, stand es dann auch 2:2. Kleindienst hatte eingenickt, nachdem Marvin Rittmüller viel zu viel Platz zum Flanken hatte.

Blieb die Frage: Gelang dem SV 98 vielleicht doch noch der Lucky Punch? Die Lieberknecht-Elf hätte einen Sieg durchaus verdient gehabt, war sie doch über weite Strecken der Partie die überlegenere Mannschaft. Fünf Minuten Nachspielzeit gab es. Fünf Minuten, in denen die Lilien nochmal alles nach vorne warfen. Doch am Ende blieb es beim Remis.

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