Am Ende steht dem SV Darmstadt 98 der Pfosten dem Sieg im Weg. Langsam müssen sich die Jungs ranhalten. Die Spieler fahren zwar keine Niederlagen mehr ein, aber richtig voran...
SANDHAUSEN. Der SV Darmstadt 98 kommt im Abstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga einfach nicht entscheidend voran: Beim völlig destruktiven SV Sandhausen holten die Lilien am Samstag beim 1:1 zwar einen Punkt, seit acht Spielen ist Darmstadt ungeschlagen. Doch das hilft alles nicht weiter - denn die Konkurrenz punktet ebenfalls. Und es sind jetzt nur noch drei Spiele.
Darmstadts Trainer Dirk Schuster wechselte gegenüber dem 1:1 gegen Eintracht Braunschweig vor einer Woche zweimal: Im Sturm begann Felix Platte für Terrence Boyd, Marvin Mehlem spielte im offensiven Mittelfeld - für ihn musste Wilson Kamavuaka auf die Bank. Von den Namen her war das also eine etwas offensivere Aufstellung - was sich aber nicht auszahlen sollte.
Bereits nach 44 Sekunden musste Darmstadts Torwart Daniel Heuer Fernandes hinter sich greifen: Nejmeddin Daghfous hatte eine Ecke verlängert, Richard Sukuta Pasu den Ball ins Tor gedrückt - allerdings stand der wuchtige Stürmer der Sandhäuser im Abseits. Und auch wenn er nicht am Ball gewesen wäre, hätte der Treffer nicht gezählt, weil Sukuta Pasu Darmstadts Kapitän Aytac Sulu geblockt hatte. Da hatten die Lilien Glück.
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So richtig Pech hatten sie dafür in der elften Minute: Sukuta Pasu setzte sich bei einem Konter gegen Sulu durch und passte den Ball von der Torauslinie zurück zu Denis Linsmayer, der humorlos einnetzte. Der Ball war bei Sukuta Pasus Rückgabe allerdings wohl im Toraus gewesen, der Treffer hätte folglich nicht zählen dürfen.
Die Darmstädter kontrollierten in der Folge zwar die Partie, doch nach vorne setzten sie kaum Akzente. Zu dicht stand die Sandhäuser Defensive, die kaum etwas zuließ. Marvin Mehlems Schuss aus 20 Metern Entfernung wurde zur Ecke geblockt (18.), zwei Minuten später flog ein Schuss von Mehlem knapp am Tor vorbei. Auch Tobias Kempe zielte zu ungenau (25.), und als Linsmayer als letzter Mann einen Kopfball von Platte entschärfte (36.), war klar, dass die Lilien im ersten Durchgang nicht mehr treffen würden. Sandhausen verwaltete geschickt, Darmstadt fehlten die Ideen.
Schuster reagierte und brachte Sandro Sirigu für Kevin Großkreutz - und plötzlich wurde es für einige Minuten vogelwild. Sukuta Pasu wollte im eigenen Strafraum klären und traf Dong-Won Ji voll im Gesicht - Schiedsrichter Timo Gerach gab nach einigem Zögern Elfmeter. Tobias Kempe musste allerdings drei Minuten warten, bis er diesen schießen konnte - Romain Bregerie hatte sich im Getümmel eine Platzwunde zugezogen und wollte mit Turban weiterspielen. Dass er dabei an der Torauslinie mit Bierbechern der Sandhäuser Fans beworfen wurde, verzögerte den Elfmeter weiter. Kempe ließ sich jedoch nicht beirren und jagte die Kugel ins Netz - 1:1 (50.). Für Bregerie war die Partie kurz darauf zu Ende, für ihn kam Immanuel Höhn (53.).
Darmstadt suchte nun die Chance - Ji schoss nach 69 Minuten aber rechts am Tor vorbei. Sandhausens Abwehr wackelte ein ums andere Mal, doch die 98er fanden die Lücke einfach nicht. Die rund 5000 Lilien-Fans unter den 10269 Zuschauern, die ihr Team noch mit Pfiffen in die Pause verabschiedet hatten, standen nun wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft und machten das Auswärts- endgültig zum Heimspiel. Und sie bejubelten eine tolle Rettungskation von Daniel Heuer Fernandes, der einen Freistoß von Leart Paqarada zur Ecke klärte (79.).
In der Schlussphase ging es dann noch einmal hin und her. Die Darmstädter Anhänger hatten nach 84 Minuten den Torschrei auf den Lippen: Terrence Boyd traf nach einer Ecke per Kopf aber nur den Pfosten. So blieb es letztlich beim 1:1 - da war deutlich mehr drin.
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