Starke zweite Halbzeit: Lilien gewinnen in Braunschweig

aus SV Darmstadt 98

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Braunschweigs Immanuel Pherai (rechts) spielt gegen Darmstadts Fabian Schnellhardt. Foto: Swen Pförtner/dpa

Der SV 98 wacht erst im zweiten Durchgang auf und gewinnt dank des Treffers eines Einwechselspielers mit 1:0 in Braunschweig. Die Vorlage zum Treffer ließ sich ebenfalls sehen.

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DARMSTADT. Es war eine schwere Geburt, doch am Ende stehen die nächsten drei Punkte für den Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98. Mit 1:0 (0:0) siegen die Lilien bei Eintracht Braunschweig und das durch einen Treffer in der 86. Minute durch den eingewechselten Oscar Vilhelmsson. Vor der Partie gab es erstmal eine schlechte Nachricht aus dem Lilien-Lager. Abwehrchef Patric Pfeiffer musste mit einer Fußverletzung passen, für ihn rückte Jannik Müller in die Verteidigung.

Das Spiel im Eintracht-Stadion begann unterhaltsam, beide Teams hatten sofort erste Abschlüsse und suchten immer die fußballerischen Mittel. Eine erste Schrecksekunde mussten die Lilien in Minute sieben überstehen, da hätte Anführer Klaus Gjasula beinahe eine Braunschweiger Flanke von rechts im eigenen Tor untergebracht. Doch Keeper Marcel Schuhen bekam rechtzeitig die Beine zusammen und rettete.

Lilien taten sich zu Beginn schwer

Kurz danach rettete Müller im allerletzten Moment vor dem heranstürmenden Fabio Kaufmann, die Hausherren waren in dieser Phase die aktivere Mannschaft. Die Lilien taten sich zu Beginn schwer, spielten viele ungenaue Bälle und waren in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger. Trainer Torsten Lieberknecht wirkte ziemlich genervt an der Seitenlinie, das konnte ihm aber auch nicht wirklich gefallen, was seine Jungs in den ersten 20 Minuten spielten.

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Darmstadt versuchte in der Folge das Spiel über Ballbesitz an sich zu reißen, doch so wirklich sollte auch das nicht gelingen. Was auch daran lag, dass die Hausherren nach wie vor die wichtigen Zweikämpfe für sich entschieden. Vor allem in der Offensive bekamen die Lilien in den direkten Duellen kaum ein Bein auf die Erde.

0:0-Halbzeitsstand

Als sich wohl schon alle mit einem 0:0-Halbzeitstand angefreundet hatten, kreierten die Lilien die größte Chance des Spiels. Kapitän Fabian Holland passte stramm von links in die Mitte, Phillip Tietz hielt den Fuß rein, doch sein Schuss ging einen guten halben Meter vorbei (43.). Ein Lebenszeichen der Südhessen, doch das torlose Remis zur Pause passte exakt zum Spielverlauf.

Etwas überraschend nahm Lieberknecht keine Wechsel in der Pause vor. Dafür hatten sich eigentlich gleich mehrere seiner Spieler angeboten. Doch die zweite Halbzeit startete dafür fulminant. Die Partie war keine zwei Minuten alt, da zeigte Schiedsrichter Dr. Max Burda auf den Punkt – es gab Elfmeter für Darmstadt und das absolut zurecht. Braunschweigs Keeper Fezic hatte Marvin Mehlem zu Fall gebracht, doch Tietz, der Braunschweiger Junge, ließ die Riesenchance vom Elfmeterpunkt liegen. Fezic machte seinen Fehler wieder gut und lenkte den Schuss des Lilien-Angreifers an den Pfosten. Kurz darauf lief Manu alleine auf Fezic zu, verzog jedoch. In diesen drei, vier Minuten nach der Pause passiert mehr als in der gesamten Spielzeit zuvor.

Von den Hausherren so gut wie nichts mehr zu sehen

Der SV 98 war jetzt das bessere Team und hätte erneut durch Tietz in Führung gehen können, doch dessen Schuss strich knapp über das Eintracht-Gehäuse. Danach war die Partie gleich für beide Lilien-Angreifer beendet. Manu und Tietz machten Platz für Oscar Vilhelmsson und Magnus Warming (63.).

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Und Warming hatte sie gleich, die nächste dicke Chance für die Gäste. Nach einer Flanke von Matthias Bader machte sich der Däne ganz lang, doch sein Abschluss prallte nur an den Pfosten (68.). In dieser Phase wäre die Führung für die Darmstädter verdient gewesen. Die Lieberknecht-Elf war in Halbzeit zwei deutlich griffiger und spielte vor allem in der Offensive mit deutlich mehr Tempo.

Der Moment von Marvin Mehlem

Von den Hausherren war so gut wie gar nichts mehr zu sehen, aus dem Spiel heraus erspielte sich die Eintracht keine echte Torchance mehr. Es war förmlich zu spüren, dass der BTSV endlich etwas Zählbares auf das Punktekonto schaffen wollte, der Auftritt in Halbzeit zwei war dafür aber eigentlich nicht gut genug.

Und dann kam er, der Moment des Marvin Mehlem. Der Mittelfeldspieler, der insgesamt eine überschaubare Leistung zeigte, spielte einen überragenden Pass aus dem Mittelfeld heraus auf den im perfekten Moment startenden Vilhelmsson. Dieser blieb vor Fezic eiskalt, überlupfte diesen gekonnt, 1:0 für Darmstadt (86.). Der verdiente Lohn für eine starke zweite Halbzeit. Bei diesem Spielstand sollte es auch bleiben, alle Bemühungen der Hausherren in der Schlussphase verpufften. Somit ist der zweite Saisonsieg der Lilien unter Dach und Fach. Der Blick in der Tabelle kann langsam aber sicher nach oben gerichtet werden.

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